Vernetzung im Bau elementar
Building Information Modeling (BIM) wird zum zentralen Thema der nächsten Jahre auf deutschen Baustellen.
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Derzeit scheint BIM auf den meisten Baustellen Deutschlands noch kein großes Thema zu sein. Dass sich das schon bald ändern wird, davon sind Experten überzeugt. So auch Prof. Christof Gipperich, wie dieser in einem Interview vom 15.12.2019 mit der Deutschen Handwerkszeitung verlauten ließ.
Wie schnell sich BIM als Standard auf deutschen Baustellen durchsetzen werde, sei jedoch völlig unklar, so Gipperich weiter. Er glaube jedoch, dass sich das Verfahren gerade mehr und mehr durchsetze und schon bald kein Unternehmen mehr drumherum kommen werde.
Der zunehmende Fachkräfte Mangel sei gerade im Handwerk immer mehr spürbar, was seiner Einschätzung nach nur mit Technologie aufgefangen werden könne. Eine solche Technologie stelle BIM dar. Um verstehen zu können was BIM eigentlich ist, hier eine kurze Einordnung:
Definition: Was ist BIM?
Building Information Modeling (BIM) ist eine softwarebasierte Methode zur vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken. Alle relevanten Daten zu einem Bauvorhaben werden dabei in einem 3D-Model modelliert, kombiniert und erfasst.
So werden zum einen die Qualität der Daten deutlich verbessert, da alle Beteiligten mit denselben validen Daten arbeiten und zum anderen wie die Verfügbarkeit der Daten für alle auf diese Weise zu jedem Zeitpunkt garantiert. So werden die Daten im BIM während eines Prozesses stetig aufbereitet, was letztlich den Informationsaustausch zwischen den Planungsbeteiligten massiv fördert.
Druck auf kleine Betriebe
Auf die Frage hin, ob kleinere Betriebe vom Markt verdrängt werden könnte, würden diese auf BIM verzichten, antwortet Gipperich mit einem deutlichen Ja.
"Entlang der Wertschöpfungskette haben sich die Akteure sehr stark vernetzt, arbeiten alle im selben ERP- oder CAD-System. Da gibt es eine gemeinsame Produktionsplanung und keine Lagerhaltung mehr. Auf dem Bau hingegen sind vom Kies bis zum fertigen Beton oder vom Erz bis zum eingebauten Kupferrohr so viele Wertschöpfungsstufen, dass viel Geld in nichtproduktive Kosten versickert." - Prof. Christof Gipperich
Sollten sich also gerade kleinere Handwerksbetriebe der Vernetzung entziehen, so sehe er für diese eine düstere Zukunft voraus. Momentan sorgen volle Auftragsbücher und damit einhergehend hohe Preise für das Überleben kleinerer Betriebe. Doch die nächste Rezession komme und wer dann nicht gut aufgestellt sei, bekäme massive Probleme. (vgl. Ulrich Steudel, vom 15.12.2019, auf deutsche-handwerks-zeitung.de)
Kleine Betriebe müssen handeln
Letztlich müssten kleine Betriebe eine Strategie entwickeln, wie sie BIM in ihre Strukturen integrieren können. Die jeweilige Soft- und Hardware sei durchaus bezahlbar, nur solle man sich nicht blindlinks in das Projekt stürzen. Man würde sich aller Wahrscheinlichkeit nach am Ende einfach verzetteln. Daher sollten sich kleine Betriebe unbedingt ausgehend mit der Thematik auseinandersetzten.
17 Dezember 2019
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