Google beendet die Verwendung von Third-Party-Cookies
Es war nur eine Frage der Zeit bis Google Chrome Drittanbieter-Cookies entfernen würde. Nun stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese neue Veränderung auf Werbetreibende hat.
Google hat diesen Ausstieg schon mehrmals verkündet und verschoben, doch nun ist ein Ende in Sicht. Seit Januar wurden schon 1% an Google-Nutzern von Third-Party-Cookies ausgeschlossen und bis Q3 2024 soll dieser Prozentsatz auf 100% steigen. Auch wenn Googles Konkurrenten (wie Safari oder Firefox) Third-Party-Cookies seit langem entfernt haben, hat Google auf die Verwendung von Third-Party-Cookies bestanden. Jetzt schließt sich auch Google dem Trend an, um seinen Verbrauchern besseren Datenschutz zu gewährleisten.
Was genau sind Third-Party-Cookies?
Es ist bereits bekannt, dass jeder von uns im Internet beobachtet und verfolgt wird. Dies gelingt Werbetreibende mithilfe sogenannter Third-Party-Cookies oder auf Deutsch Drittanbieter-Cookies. Seit 2018 hat das EuGH Richtlinien für solche Cookies eingeführt, weshalb es das Erste ist, womit sie konfrontiert werden, wenn sie eine Website besuchen.
Die Seite fragt, ob Sie mit den Cookies einverstanden sind, und sobald Sie Ihre Zustimmung geben, erteilen Sie dem Werbetreiber die Erlaubnis, Ihre Daten zu speichern. Das grundsätzliche Problem ist: Die Third-Party-Cookies gehören zu Third-Party-Domains. Das heißt, dass Ihre Daten nun zu anderen Werbetreibern zugänglich sind und es ist wahrscheinlich, dass diese für Werbezwecke verwendet werden.
Diese Methodik wurde in den letzten Jahren zunehmend kritisiert. Vielen Verbrauchern gefällt der Gedanke nicht, weshalb Firefox und Safari den Drittanbietern schon seit Jahren ein Ende gesetzt haben. Doch der Ausstieg von Google ist weitaus schwieriger und länger als erhofft.
Was sind die Folgen?
In jedem Fall ist es ein Zeichen dafür, dass der amerikanische Tech-Riese einen besseren Ansatz zum Schutz der sensiblen Daten seiner Nutzer verfolgen möchte. Um dies zu erreichen, planen sie die Einführung der "Privacy Sandbox".
Der Sandbox gibt den Internetnutzern die Kontrolle und ermöglicht es ihm, selbst zu entscheiden, ob er bestimmte Interessen ausschließen möchte und auf welche Weise er verfolgt werden soll. Letztendlich ist das Ziel, Anzeigen so weit wie möglich zu personalisieren, damit sie für den Internetnutzer tatsächlich relevant sind, nun kann ein solcher Prozess in einer moralischen Weise stattfinden.
Eine positive Entwicklung (?)
Einerseits ja. Durch die Änderung sind sensible Daten sicherer als zuvor und nur von Google einsehbar. Doch andererseits übergeben wir die Kontrolle der Daten noch weiter in die Hände von Google, die als private Firma unberechenbar bleibt. Wohl oder übel, nun sind Sie einer der Einzigen die Ihre Interessen und Internet-Tendenzen kennen.
Erstanbieter-Cookies
Es ist daher zu erwarten, dass wir uns zunehmend mit First-Party-Cookies auseinandersetzen müssen. Diese Cookies werden direkt von der von Ihnen besuchten Website angeboten. In der Praxis bedeutet dies oft, dass Sie beispielsweise ein Konto erstellen müssen, über das Sie bestimmte Daten mit dem Website-Eigentümer teilen.
Eine neue Ära für das Online-Marketing
Es bleibt abzuwarten, wie groß die Auswirkung des Verschwindens von Third-Party-Cookies sein wird. Aber für Online-Vermarkter bedeutet es, dass sie möglicherweise ihre Arbeitsweise ändern müssen. Daher ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein.
Gleichzeitig können Werbetreibende es auch als etwas Positives sehen, als einen Beginn einer neuen Internet-Ära. Die Zukunft mag etwas ungewiss sein, aber zwei Dinge sind unverändert: die Mission und die Vision Ihres Unternehmens. Wer du bist, was du tust und vor allem, warum du es tust. Vielleicht ist das Auslaufen von Third-Party-Cookies eine gute Entwicklung und wird Unternehmen dazu ermutigen, transparent und persönlich auf ihre Kunden zuzugehen.
Contextual Targeting: Die neue Werbestrategie
Für viele wird es gewöhnungsbedürftig sein, wenn sie sich nicht mehr darauf verlassen können, Cookies von Drittanbietern zu konsultieren. Deshalb möchten wir Sie durch eine beliebte Art der Cookie-losen Werbung führen: das sogenannte Contextual Targeting.
Diese digitale Marketingstrategie konzentriert sich auf Werbung in Kreisen (Websites), die eng mit dem Produkt verbunden sind, das sie verkaufen. Der Kunde wird also nicht mehr über Cookies getrackt, sondern Sie versuchen sozusagen auf der Plattformen präsent zu sein, auf dem Sie Ihre Zielgruppe erwarten. Tatsächlich müssen Sie auf den Kunden warten.
Kennen Sie Ihren Kunden?
Damit diese Strategie erfolgreich ist, ist es für Unternehmen wichtig, Ihre Zielgruppe genau zu kennen. Dann stellt sich die Frage: Wo finden wir unsere Zielgruppe?
Durch Contextual Targeting gibt der Unternehmer bestimmte Schlüsselwörter, Themen und Orte an die Suchmaschine weiter, die dann nach Websites und Plattformen sucht, die dazu passen. Zum Beispiel möchte ein Elektronikgeschäft in einem Forum für Technikbegeisterte präsent sein.
Die Rolle des CRM-Systems
Um sich ein klares Bild vom Kunden zu machen, setzen viele moderne Unternehmen auf eine passende Customer Relationship Management (CRM) Software. Der Ausstieg aus Third-Party-Cookies wird dazu führen, dass Unternehmen zunehmend nicht nur beim Kunden, sondern auch bei sich selbst danach suchen müssen. Am Ende werden beide Parteien davon profitieren und es besteht eine bessere Chance, eine starke gegenseitige Beziehung aufzubauen.
Quelle
Google Blog: ‘Prepare for phasing out of third-party Cookies’ - 21.5.2024
23 Mai 2024
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