ERP-Software für große Unternehmen
Wir zeigen Ihnen die spannendsten Funktionen einer ERP-Software für große Unternehmen. Worauf diese bei der ERP-Auswahl besonders achten müssen, hier.
Worin genau liegt eigentlich der Unterschied zwischen großen Konzernen und KMUs? Mal abgesehen von der Betriebsgröße ist die Liste der unterschiedlichen Geschäftsprozesse durchaus lang. So sind letztlich auch die Anforderungen an ein entsprechendes ERP-System durchaus hoch.
Spezielle Anforderung großer Unternehmen
Wir wollen an dieser Stelle einen Blick auf ERP-Systeme werfen, die spezielle für große Konzerne konzipiert wurden. Dabei geht es zum einen um die speziellen Funktionen, die für die großen Firmen entwickelt wurden, aber auch um die vielen anderen Anforderungen rund um die Beschaffenheit dieser Unternehmen.
Zunächst werfen wir jedoch einen Blick auf die allgemeine Funktionsweise von ERP-Systemen. Das soll uns dabei helfen verstehen zu können, worin genau die Anforderungen bei großen Unternehmen im Bereich der ERP-Systeme liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ERP? – Eine Definition
- Die Geschichte von ERP-Software
- ERP-Software für große Unternehmen
- Besondere Herausforderungen von Großunternehmen
- Forschung und Entwicklung in Großunternehmen
- International tätige Unternehmen brauchen mehr
- Fazit – Großunternehmen haben große Anforderungen
Was ist ERP? – Eine Definition
ERP steht für Enterprise-Ressource-Planning und beschreibt im Grundsatz die unternehmerische Aufgabe alle, dem Unternehmen zur Verfügung stehenden Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Es geht also um die Verwaltung, Organisation sowie um die Überwachung und die Steuerung aller Prozesse und die Versorgung dieser mit den nötigen Ressourcen.
Alle Ressourcen zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Dabei gilt es Ressourcen wie Materialien, Werkzeuge, Maschinen, aber auch das Personal und finanzielle Mittel usw. so einzusetzen, dass ein maximales Betriebsergebnis erzielt werden kann. Dabei werden laufen alle Prozesse auf den Prüfstand gestellt und wenn möglich optimiert.
Auf diese Weise sollen unwirtschaftliche Prozesse aufgedeckt und erneuert werden. Da moderne Unternehmen über eine unübersichtliche Vielzahl verschiedener Prozesse verfügen und die Planung, Steuerung und Überwachung dieser nicht ohne Hilfe realisiert werden kann, werden ERP-Systeme eingesetzt.
ERP-Systeme zentralisieren alle Prozesse
Diese sind Softwareanwendungen, die sämtliche Prozesse eines Unternehmens abbilden und auf einer zentralen Datenbank zusammenführen. Auf diese Weise werden zunächst alle Prozesse sichtbar, zudem lässt sich so auch der Status des jeweiligen Prozesses für alle Beteiligten einsehen.
Diese Zentralisierung der Prozesse lässt diverse Automationen entstehen und beschleunigt so den gesamten Geschäftsablauf. Informationen werden schneller geteilt und sind in sich konsistenter, da alle auf dieselben Daten zugreifen.
Aufbau von ERP-Systemen
Aufgebaut sind ERP-Systeme zu meist in verschiedenen Modulen, die in sich verschiedene Funktionen zur Lösung und Unterstützung spezifischer Aufgaben tragen. So finden sich in einem standardisierten ERP-System zu Weilen folgende Module wieder:
- Business Intelligence
- Customer Relationship Management
- Dokumenten-Management
- Finanzen
- Personalwesen Management
- Installation und Wartung
- Professionelle Services
- Vertrieb
Darüber hinaus finden sich jedoch noch weit mehr Module, die je nach Branche und nach Betriebsgröße integriert werden. Ein wichtiges Modul ist beispielweise jenes der Produktion. Da nicht jedes Unternehmen dieses benötigt, findet sich diese zu Weilen in branchenspezifischen Lösungen.
Die Geschichte von ERP-Software
Bereits seit Anfang der 1960er Jahre gibt es ERP-Systeme, bzw. damals noch als MRP-Systeme (Manufacturing Resource Planning). Zu Beginn kamen diese Anwendungen so gut wie ausschließlich in großen Unternehmen zum Einsatz, ehe sich der Markt auch auf kleinere Unternehmen ausweitete.
Zunächst noch MPR-Systeme dann ERP
Oftmals wurden diese MPR-Systeme von Automobilherstellern und der Rüstungsindustrie selbst erstellt. Erst Anfang der 90er Jahre wurden zunehmend weitere Funktionen integriert, wie beispielweise Finanz- und Buchhaltungsfunktionen oder auch Personal- und Anlagenverwaltung etc.
Über die Produktion hinaus
Der Fokus lag nicht länger nur auf der Produktion, was auch dazu führte, dass mehr und mehr Unternehmen unterschiedlicher Branchen Gefallen an derartigen Softwareanwendungen fanden, die dabei halfen die eigenen Prozesse schlanker zu gestalten.
Kleine und mittelständische Unternehmen fanden Interesse
So kamen neben den großen Unternehmen eben auch viele kleine und mittelständische Unternehmen zu dem Genuss speziell für sie erstellter ERP-Systeme. Der Markt wuchs stetig und wächst bis heute.
Individualisierung schreitet voran
Immer mehr neue Möglichkeiten und immer weitere Spezifikationen ermöglichen es Unternehmen heute hochgradig individuelle Anpassungen an ihren ERP-Systemen vorzunehmen. So lassen sich diese perfekt an die Bedürfnisse eines jeden Unternehmens anpassen.
Doch was sind eigentlich die Bedürfnisse großer Unternehmen? Was müssen deren ERP-Systeme eigentlich leisten und welche spezifischen Aufgaben sind mit diesen abzudecken? Dem wollen wir an dieser Stelle einmal etwas genauer auf den Grund gehen.
ERP-Software für große Unternehmen
Großunternehmen sind all jene Unternehmen, die bestimmte Betriebsgrößen in Bezug auf die Zahl der Angestellten, die Bilanzsumme oder auch hinsichtlich der Umsatzerlöse überschreiten. Dem liegen verschiedene Definitionen zu Grunde. So geht beispielweise das europäische Recht davon aus, dass eine Kapitalgesellschaft als groß gilt, wenn mindestens zwei dieser Drei Anforderungen erfüllt werden:
- Die Bilanzsumme nach Abzug von Fehlbeträgen 20.000.000 EUR überschreitet
- Die Umsatzerlöse in den zwölf Monaten vor dem Abschlussstichtag 40.000.000 EUR überschreitet
- Im Jahresdurchschnitt mehr als 250 Mitarbeiter angestellt waren
Auch finden sich diverse andere Einteilungen, die beispielweise von Branche zu Branch unterscheiden oder von einer Mindestmitarbeiterzahl von 500 ausgehen. Wir halte es an dieser Stelle der Einfachheit halber einmal mit ersterer Definition.
Besondere Herausforderungen von Großunternehmen
Gegenüber kleinen und mittelständischen Unternehmen weise Großunternehmen einige Besonderheiten auf. Besonders der Betriebsgrößeneffekt fällt hier direkt ins Auge. Großbetriebe können zu Weilen kostengünstiger produzieren als KMUs. In der Massenproduktion werden die Fixkosten bei zunehmender Kapazitätsauslastung pro Stück kleiner.
Kapazitäten steigern und optimalen Preis finden
Auch durch die Erhöhung der Kapazitäten kann eine solche Kostensenkung erreicht werden. Hier lässt sich schon eine besondere Herausforderung von Großunternehmen erkennen. Die Preisbildung und die ihr zu Grunde liegende Produktion muss sich auch in einem entsprechenden ERP-System wiederfinden.
Unterschiedliche Gesetze und Vorgaben
Auch arbeiten Großunternehmen zu Weilen international und müssen auch hier entsprechende Aufgaben erfüllen. Angefangen bei der Berücksichtigung vieler verschiedener Gesetzesgrundlagen, über Unterschiede auf den Absatzmärkten bis hin zu unterschiedlichen Produktionsbedingungen usw.
ERP-Systeme für Großunternehmen
Widmen wir uns nun also einmal ERP-Systemen und deren Möglichkeiten für Großunternehmen. Wir haben uns bereits mit dem Aufbau und der allgemeinen Funktionsweise von ERP-Systemen beschäftigt. Nun gibt es jedoch weitere Bereiche, die mit einem ERP-System abgedeckt werden müssen.
Anforderungen mit unter enorm
Wir wollen einen Blick auf ein paar dieser Module werfen, die besonders für Großunternehmen von Bedeutung sein können und deren Funktionsweisen in den Fokus nehmen. Dabei geht es weniger darum, diese Module als gesetzt vorauszusetzen, als vielmehr die Möglichkeiten von ERP-Lösungen herauszustellen.
Forschung und Entwicklung in Großunternehmen
Große Unternehmen unterhalten meist eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, die stetig an der Verbesserung bestehender Produkte und der Entwicklung innovativer neuer Produkte arbeiten. Die Projektarbeit in der Forschung und Entwicklung ist vor Allem durch komplexe Anforderungen in der ganzheitlichen Projekt- und Finanzplanung gekennzeichnet.
Informationsfluss muss gewährleistet sein
So bedarf es einer dynamischen Bereitstellung aller Informationen aus verschiedenen Bereichen. Soll-Ist-Abgleiche der Budgets oder auch Anforderungen der Investoren müssen berücksichtigt und in Reports überführt werden. ERP-Systeme können derartige Reports auf verschiedenen Ebenen und in regelmäßigen Abständen, beispielweise täglich oder wöchentlich, automatisch erstellen.
Projekte auch langfristig abbilden
Auch das Projektcontrolling wird mit diversen Funktionen unterstützt. So lassen sich auch lange Projektlaufzeiten abbilden und diese können auch hinsichtlich Har- und Softfacts bewertet und ausgewertet werden.
Viele weitere Funktionen in der Forschung
Weitere Funktionen an dieser Stelle sind beispielweise eine umfassende Ressourcenplanung, ein gezieltes Meilensteinmanagement und auch ein ganzheitliches Informationsmanagement. Durch die Verbindung aller Module, lassen sich alle Ergebnisse aus dem Bereich Forschung und Entwicklung dann einfach in andere Systeme, wie beispielsweise dem CRM übertragen.
International tätige Unternehmen brauchen mehr
Ist ein Unternehmen international tätig und unterhält Tochterfirmen, oder Produktionsstätten im Ausland, müssen diese selbstverständlich auch mit dem ERP-System verbunden sein. Dabei gilt es jedoch auch die hiesigen gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.
Datenschutz unter anderen Vorgaben
So haben andere Länder oftmals andere Bestimmungen was den Datenschutz angeht und auch andere Steuergesetze erschweren die alltäglichen Abläufe. So brauchen internationaltätige Unternehmen ein ERP-System, dass sich an verschiedene gesetzliche Vorgaben anpassen lässt und Workflows trotzdem gewährleistet.
Mehrsprachigkeit muss gegeben sein
Ebenso bedarf es einer Mehrsprachigkeit des ERP-Systems. Hierzu müssen Übersetzer einfach und intuitiv alle relevanten Texte in andere Sprachen übersetzen können und auch das Interface des Systems selbst sollte entsprechend verschiedene Sprachausgaben mit sich bringen.
Workflows über Unternehmensgrenzen hinweg
Ein weiterer Punkt bei internationaltätigen Unternehmen betrifft die Erstellung einheitlicher Workflows und Daten. Damit die Prozesse auf optimale Weise ablaufen, müssen auf beiden Seiten die gleichen Voraussetzungen geschaffen werden.
Produktionsmodule für Großunternehmen
Großunternehmen verfügen oftmals über eine eigene Produktion, die eben auch im ERP-System abgedeckt sein muss. Hier gibt es zahlreiche Funktionen, die sich perfekt an die jeweiligen Produktionsprozesse anpassen müssen.
CAD-Integration von Bedeutung
Ob Auftragsfertigung, Produktionsplanung oder ein gezieltes Lieferantenmanagement, die Funktionen die sich in einem Produktionsmodul abbilden lassen sich nahezu endlos. Auch CAD-Integrationen sind in den letzten Jahren zunehmend wichtiger geworden.
CAD ermöglicht es dem Anwender, digitale Konstruktionszeichnungen in 2D, aber auch in 3D anzufertigen. In Verbindung mit den Daten aus dem ERP-System lassen sich Kennzahlen einfach in das Modell übertragen und können fortan im Modell genutzt werden.
Gleichbleibende Qualität garantieren
Auch ein zielgerichtetes und umfangreiches Qualitätsmanagement, welches sicherstellt, dass die gelieferten Produkte oder Dienstleistungen von gleichbleibender Qualität sind, finden hier seinen Platz. Fehler in der Produktion lassen sich direkt erkennen und frühzeitig beheben.
Selbstlernende Maschinen
In diesem Kontext spielt auch immer das Machine Learning eine wichtigere Rolle. Mit dem ERP-System verbundene Produktionsanlagen können rechtzeitig davor waren, wenn Verschleißteile ersetzt werden müssen und einen entsprechenden Arbeitsauftrag im ERP erstellen. So werden die Produktionsabläufe nicht gestört und es kommt zu weniger Ausfällen.
Produkt-Konfiguratoren immer wichtiger
In letzter Zeit werden auch Produkt-Konfiguratoren zunehmend wichtiger. In Zeiten sich immer weiter individualisierender Märkte, muss sich auch die Produktion weiter anpassen. Vom selbst gestalteten Schuh, über dem eigenen Namen auf Getränkedosen bis hin zu speziellen Bauteilen etc.
Fazit – Großunternehmen haben große Anforderungen
Die Palette an Anforderungen von Großunternehmen an ein ERP-System ist weit höher als die von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Neben den hier angeführten Modulen sind noch viele weitere Bereiche mit einem ERP abzudecken.
Logistik deutlich komplexer
So sind beispielweise auch Logistikmodule oder weitreichende Lagerverwaltungen durchaus wichtig für Großunternehmen, vor allem dann, wenn mehrere Lager in verschiedenen Ländern existieren. Hier gilt es eine ganzheitliche Logistik zu planen und zu steuern.
Anpassung ans Unternehmen, nicht umgekehrt
ERP-Systeme müssen sich an die Geschäftsprozesse großer Unternehmen anpassen. Anders als bei kleineren Unternehmen, die sich an vielen Stellen auf das ERP-System einstellen können, kann beispielsweise ein komplexer Produktionsprozess nicht einfach an das ERP angepasst werden.
Augenmerk auf den passenden ERP-Partner
Daher müssen große Unternehmen bei der Wahl einer passenden ERP-Lösung auch immer einen passenden Partner finden, der in der Lage dazu ist, das System so anzupassen, dass es optimale Ergebnisse liefert. Viele Systemhäuser, die sich auf große Unternehmen spezialisiert haben, sind deshalb ebenfalls weltweit tätig und vernetzt und können Produktionsstätten und Tochtergesellschaften auch im Ausland bestmöglich unterstützen.
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