Digitalisierung zum Wohle der Menschen
In einem Interview mit Bundesministerin Anja Karliczek unterstreicht diese, die Notwendigkeit den Menschen in den Fokus beim digitalen Wandel zu rücken.
Beim Zukunftsthema Digitalisierung ist auch die Politik massiv gefordert. Daher sei diese für die Bundesregierung auch von herausragender Bedeutung. Das Interview mit Frau Karliczek erschien bereits am 2. Juli im Magazin „SENATE“ und wurde nun auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung auf deren Website veröffentlicht. Wir fassen hier die zentralen Aussagen der Bundesministerin zusammen und wollen am Ende schauen, wie es in der Praxis zurzeit in puncto Digitalisierung aussieht.
Deutschland sei gut aufgestellt
Auf die Frage hin, wie Deutschland, bzw. die Bundesregierung im Forschungs- und Entwicklungsbereich aufgestellt sei und ob diese mit ihren Aktivitäten den anstehenden Herausforderungen gerecht werde, entgegnete die Ministerin, dass die Wissenschafts- und Forschungslandschaft in Deutschland im internationalen Vergleich gut aufgestellt sei. Man habe eine Digitalisierungsstrategie entwickelt, die die Nutzung digitaler Technologien vorantreibe und gerade die Forschung an KI-Anwendungen, wie auch digitale Gesundheitsanwendungen fördere. Wir berichteten ja bereits über die Bemühungen des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn hinsichtlich einer digitalen Patientenakte und der Einführung von Apps in seinem Sektor. Auch wolle man, so Karliczek weiter, Datenräume schaffen, um Souveränität und Sicherheit zu schaffen.
Digitale Bildung als Schlüssel
Im Interview wurde die Ministerin dann auch nach ihrer Einschätzung hinsichtlich der digitalen Bildung gefragt und im Zuge dessen auch, ob Handlungsspielräume auf Grund der Länderhoheit im Bereich Bildung fehlten. Daraufhin hielt sie fest, dass sie eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern bereits ausmachen könnte. Gerade beim DigitalPakt Schule sei dies zu sehen gewesen oder auch in der Zusammenarbeit bei der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Ferner sei jedoch ein „gesamtstaatlicher Gemeinsinn“ notwendig, wenn man die Digitalisierung erfolgreich gestalten wolle.
Gleichzeitig machen sich immer häufiger Stimmen breit, die gerade die mangelnde Weiterbildung in Themen der Digitalisierung also große Bremse der Transformation sehen. So geht beispielsweise aus einer aktuellen Randstad Studie hervor, dass Technologien beim Auswahlprozess von Bewerbungen nur spärlich zum Einsatz kommen, nicht etwa, weil es an den technischen Mitteln, sondern viel mehr am Know-how der Belegschaft mangele. (vgl. 29.07.2019 auf www.businesswire.com)
Opposition und Wirtschaft machen Druck
Die Versprechungen der Bundesregierung und die damit einhergehende Digitalisierungsstrategie waren durchaus hochgesteckt, erreicht sei bisher recht wenig, wie beispielsweise Grünen-Politikerin Tabea Rößner bilanzierte. Die Umsetzungsstrategie beschreibt sie als enttäuschend und einen leidenschafts- und visionslosen Flickenteppich in dem vieles vage und schwammig bleibe. (vgl. Theresa Martus vom 30.07.2019 auf waz.de) Indes wachse auch die Ungeduld in der Wirtschaft.
So konstatiert der Bundesverband der Deutschen Industrie, die Bundesregierung müsse nach nunmehr zwei Jahren im Amt endlich liefern. Die Wirtschaft benötige schnellstmögliche Rechtssicherheit im Umgang mit Daten und Algorithmen. Mit der Versteigerung der 5G-Frequenz habe man auf staatlicher Seite erhebliche Mittel eingenommen, die man nun in den Breitbandausbau investieren müsse. (vgl. ebd.) Was die Kritik deutlich macht ist, dass die Bundesregierung zwar durchaus ein Ziel verfolgt, dieses wohlmöglich jedoch viel zu zaghaft. Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung in den nächsten zwei Jahren ihren eigenen Zielen gerecht werden kann. Bis dahin muss sich diese vermutlich noch einiger Kritik aussetzen. Die Forderung nach einer Einrichtung eines Ministeriums für Digitalisierung wird dieser Tage wieder lauter.
31 Juli 2019
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