Harvey AI: Generative AI für Anwälte
Eine neue Anwendung aus dem Legal Tech-Bereich kommt in der ersten großen Anwaltskanzlei zum Einsatz.
Künstliche Intelligenz hält seit einigen Jahren immer mehr Einzug in unterschiedliche Branchen und Lebensbereiche. Ein gern genanntes Beispiel für die Verbreitung Künstlicher Intelligenz (KI) sind dabei Chatbots, die sich auf etlichen Internetseiten von Unternehmen zahlreicher Branchen finden lassen. Hier erfahren Sie mehr über KI-Trends im Jahr 2023.
Über das Unternehmen
Mit dem von OpenAI unterstützten Start-Up kommt nun die Chatbot-Technologie auch in der ersten großen Anwaltskanzlei an. Wie Reuters berichtet erhielt das Start-Up im vergangenen Jahr im Rahmen einer vom OpenAI Startup Fund geleiteten Finanzierungsrunde Investitionen in Höhe von rund 5 Millionen US-Dollar. Das Start-Up kooperiert mit der renommierten Anwaltskanzlei Allen & Overy mit Sitz in London.
Kooperation mit Allen & Overy
Die Kanzlei agiert weltweit und berät vornehmlich große Unternehmen, Finanzinstitutionen und Regierungen. Zudem wird sie zu dem sogenannten "Magic Circle" gezählt - den fünf Anwaltskanzleien Londons mit dem höchsten Umsatz. Reuters zufolge haben bereits mehr als 3.500 Anwälte der Kanzlei Harvey getestet.
KI übernimmt unterstützende Funktion
David Wakeling, einem Allen & Overy-Partner zufolge, diene die generative AI-Lösung als Ausgangspunkt. Ein menschlicher Anwalt werde immer jede KI-gestützte Arbeit unterstützen. Man sehe es als eine Möglichkeit, den eigenen Leuten ein paar Stunden Zeit pro Woche einzusparen (vgl. Sara Merken, reuters.com, 16.02.2023).
Generative AI
Der im November 2022 veröffentlichte Chatbot ChatGPT aus dem Hause OpenAI hat in jüngster Vergangenheit für großes Interesse an den Möglichkeiten von generative AI gesorgt. Hierbei handelt es sich um Algorithmen, welche genutzt werden können, um eigenständig neuen Content zu generieren - wie beispielsweise Bilder oder Texte. Im akademischen Kontext sorgt generative AI aktuell für hitzige Debatten um akademisches Fehlverhalten in unserer digitalen Zeit.
Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch
Reuters zufolge haben in den vergangenen Monaten mehrere Anwaltskanzleien Software eingeführt, welche generative AI beinhaltet. Genutzt werden sie hier beispielsweise für die Erstellung und Überprüfung von Verträgen. Dies könne langfristig zu einem Wettbewerbsnachteil für jene Unternehmen führen, die nicht auf generative AI setzen, so Wakeling (vgl. Sara Merken, reuters.com, 16.02.2023).
Aktuelle Entwicklungen im Legal Tech-Umfeld
Im Legal Tech Umfeld fokussieren sich Unternehmen unter anderem auch auf die Entwicklung einer maschinenlesbaren Sprache für rechtliche Dokumente, wie beispielsweise Verträge. Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Artikel "Was ist Legal Tech?".
Harvey AI: Generative AI für Anwaltskanzleien
Allen & Overy ist die erste Anwaltskanzlei, die mit dem Start-Up zusammenarbeitet. Gabriel Pereyra zufolge, einem der Gründer von Harvey, beginnt das Unternehmen jedoch auch, mit weiteren Kanzleien zu kooperieren. Details wurden jedoch nicht genannt. Laut Pereyra und Mitgründer Winston Weinberg zufolge soll Harvey maßgeschneiderte, KI-gesteuerte Produkte für verschiedene Anwaltskanzleien und spezifische Kundenangelegenheiten entwickeln. Weitere Informationen über branchenspezifische Software für Juristen finden Sie im Artikel "Anwalts- und Kanzleisoftware".
Unternehmenssoftware für jede Branche
Harvey AI ist ein Paradebeispiel für die zunehmende Ausdifferenzierung des Software-Marktes. Unternehmen aller Branchen und noch so kleiner, spezialisierter Nischen können am Markt eine Lösung finden, die die eigenen Prozesse vollumfänglich abbilden und unterstützen kann. Eine zentrale Herausforderung ist und bleibt dabei jedoch auch die schiere Größe des Software-Marktes, die es Unternehmen erschwert, zeitnah eine geeignete Lösung zu finden.
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21 Februar 2023
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