Teams-Integration: Wie sieht die EU Microsofts Marktmacht?
Die Europäische Union leitet ein Verfahren gegen Microsoft ein, um zu prüfen, ob das Unternehmen gegen Wettbewerbsregeln verstößt.
Befeuert von der Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen für Unternehmen wurde die Beliebtheit von Kommunikations- und Kollaborationstools weiter befeuert. Tools wie Microsoft Teams oder Slack ermöglichen es Mitarbeitern unabhängig vom jeweiligen Standort mit ihren Kollegen in Kontakt zu bleiben. Auch unternehmensextern finden Meetings zunehmend per Videocall statt. Persönliche Besuche vor Ort nehmen ab.
Microsoft Teams und Slack
Zu den wohl größten Playern am Markt zählen dabei Slack des Herstellers Slack Technologies, welcher mittlerweile zum CRM-Giganten Salesforce gehört, und Microsoft Teams aus dem Hause Microsoft. Ein wichtiges Argument für Microsoft Teams ist dabei für viele User vermutlich, dass das Tools nahtlos mit Office-Anwendungen wie Word, Excel & Co. kompatibel und auch in das Office 365-Paket integriert ist.
Beschwerde gegen Microsoft
Dagegen hatte Slack jedoch vor rund zwei Jahren Beschwerde eingereicht. Es warf dem Unternehmen vor, die Marktmacht der gängigen Office-Suite auszunutzen und gleichzeitig dabei die wahren Kosten für Unternehmen zu verstecken. Konkret geht es dabei um die Bündelung und Kopplung von Teams und der Office-Suite.
Wenngleich Slack zu Zeiten der Beschwerde vor rund zwei Jahren um schnelles Handeln gebeten hatte, wie TechCrunch berichtet, hat es bis vor ein paar Tagen angedauert, dass die EU Stellung bezieht. Auch sie sieht nun den Verdacht auf potenziell unfaire Praktiken seitens des Technologie-Giganten. Beliebt wurden Kollaborationstools im Zuge der Pandemie allemal und sind es auch heute noch. So hatte auch Microsoft zu Zeiten der Beschwerde im Juli 2020 Stellung darauf bezogen, dass das Tool vom Markt sehr gut angenommen wurde.
Der Digital Market Act
Spannend dürfte es nun jedoch auch werden, da der Digital Market Act (DMA) (zu Deutsch: Gesetz über digitale Märkte, GDM) im Mai 2023 in Kraft getreten ist. Dieser verleihe der EU zusätzliche Befugnisse zur Durchsetzung des Kartellrechtes, wie TechCrunch berichtet.
Konkret geht es beim DMA bzw. GDM darum, fairen Wettbewerb in digitalen Märkten zu schaffen, in denen sogenannte "Gatekeeper" herrschen. Hierbei handelt es sich um Platzhirsche, die es (neuen) Wettbewerbern aufgrund ihrer Marktmacht schwer machen, mit ihnen zu konkurrieren. Wie die Kommission den DMA hier konkret durchsetzen wird bleibt abzuwarten. Aktuell ist jedoch davon auszugehen, dass auch Microsoft in die Kategorie "Gatekeeper" fallen dürfte.
31 Juli 2023
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