Was ist MRP?
Wir zeigen Ihnen was es mit dem Material-Requirement-Planning (MRP) auf sich hat und welche Vorteile auch Ihr Unternehmen aus dieser Technologie ziehen kann.
Wir zeigen Ihnen was es mit dem Material-Requirement-Planning (MRP) auf sich hat und welche Vorteile auch Ihr Unternehmen aus dieser Technologie ziehen kann.
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Wenn von Digitalisierung die Rede ist, denke viele zumeist an papierloses Arbeiten, Remote-Arbeitsplätze oder auch eine weitreichende Prozessplanung. Das Material-Requirement-Planning (MRP) kommt dabei nur wenigen zuerst in den Sinn. Dabei spielt die Materialbedarfsplanung eine wesentliche Rolle bei der effizienteren Prozessplanung in Unternehmen.
Was genau MRP leistet, wie MRP Einzug in moderne Softwarelandschaften fand und wo diese unternehmerische Aufgabe heute Ihren Platz finden, soll Gegenstand dieses Artikels sein. Dabei gehen wir neben den Funktionsweisen von MRP-Software auch um die konkreten Vorteile und Kosten dieser Anwendungen.
Das Material-Requirement-Planning (MRP) oder zu Deutsch die Materialbedarfsplanung beschreibt im betriebswirtschaftlichen Sinne die Aufgabe, mittels Algorithmen den zukünftigen Materialbedarf nach Zeit und Menge zu ermitteln. Dabei befasst sich die Bedarfsermittlung im Grundsatz mit den benötigten Mengen der Werkstoffe, die für die Herstellung bestimmter Produkte nötig werden.
Dabei wird zwischen drei grundlegenden Bedarfsarten im unternehmerischen Kontext unterschieden. Dem Primärbedarf, dem Sekundärbedarf und dem Tertiärbedarf. Ersterer beschreibt den Bedarf an Erzeugnissen. Der Sekundärbedarf stellt den Bedarf an Erzeugnissen dar, die zur Herstellung des Primärbedarfs benötigt werden. Der Tertiärbedarf meint die zur Herstellung notwendigen Hilfsstoffe wie Werkzeuge oder Verschleißstoffe.
Um nun den Bedarf eines Unternehmens zu ermitteln gibt es grundsätzlich vier verschiedene Bedarfsermittlungsarten, die da wären:
Teilweise werden die verschiedenen Methoden auch zusammen verwendet, etwa dann, wenn komplexe Produkte hergestellt werden. Das ist zum Beispiel in der Automobilindustrie der Fall. Hier spricht man dann von sogenannten hybriden Bedarfsermittlungsmethoden.
Grundsätzlich geht es bei allen Methoden jedoch darum an Hand von Daten den zukünftigen Bedarf eines Unternehmens an Materialien zur Herstellung von Produkten und Teilprodukten zu ermitteln. Hierfür kommen heute spezielle Softwareprogramme zum Einsatz, die je nach Tätigkeitsbereich eines Unternehmens, den genauen Bedarf ermitteln.
Diese MRP-Systeme sind dann in einem ERP-System integriert. Die Integration in die Enterprise-Resource-Planning-Software hat den entscheidenden Vorteil, dass mit demselben Datenstamm gearbeitet werden kann. Während das ERP-System die Koordination von Ressourcen, Informationen und Prozessen in einem Unternehmen unterstützt, geht es beim Material-Requirement-Planning um die Ermittlung der notwendigen Ressourcen für künftige Aufträge.
Daher ist es wichtig für das MRP-System zu wissen, wie es um die derzeitige Auslastung der Produktion steht, welche Aufträge in Zukunft zu erwarten sind und welche Lagerbestände aktuell vorherrschen. Auch der Zugriff auf historische Daten aus dem ERP ist für das MRP essentiell. An Hand all der Daten kann das MRP-System unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedarfsermittlungsarten den jeweiligen Bedarf künftiger Aufträge ermitteln.
Verknüpft mit der Beschaffung kann daraus direkt ein entsprechender Bestellauftrag formuliert werden. Durch die Integration in das ERP-System kann so genau geplant werden, wann die Materialien wo zur Verfügung stehen müssen und wie es um die Auslastung der Lagerkapazitäten zu dem jeweiligen Zeitpunkt steht. Das ist insofern wichtig, als dass eine Überlagerung, wie auch eine Unterlagerung vermieden werden soll.
Die Vorteile eine umfangreichen Material-Requirement-Planning-Software für produzierende Unternehmen sind vielfältig. Vor Allem aber geht es um Effizienz und Planungssicherheit. Wer seinen Bedarf subjektiv versucht einzuschätzen und sich dabei auf „Erfahrungswerte“ bezieht, wird früher oder später an den Punkt gelangen, den Bedarf unter- bzw. zu überschätzen.
Das kann mitunter, gravierende Folgen für das eigene Unternehmen nach sich ziehen. Etwa dann, wenn zu viel Kapital in Materialien gebunden ist und dadurch die eigene Handlungsfähigkeit eingeschränkt wird. Oder andersherum, wenn zu wenige Materialien zur Verfügung stehen und dadurch Liefertermine nicht eingehalten werden können.
Eine MRP-Software stellt an Hand valider Daten eine Prognose des zu erwartenden Bedarfs an, die deutlich präziser ist, als eine subjektive Einschätzung. So kann der genaue Kapitalbedarf ermittelt werden. Freie Kapazitäten können dann sicher für andere Zwecke genutzt werden.
Neben dem Vorteil der Planungssicherheit spielt jedoch auch Effizienz eine wichtige Rolle. Je genauer die Produktion im Kontext des Bedarfs geplant werden kann, desto effizienter kann produziert werden. Stillstände in der Produktion können weitestgehend vermieden und Kapazitäten im Lager freigesetzt werden. Dies ermöglicht ein deutlich effizienteres Arbeiten im gesamten Unternehmen.
Das Material-Requirement-Planning ist heute fester Bestandteil der Produktionsplanung und eng mit dem ERP-/PPS-System verbunden. Ziel dieser Anwendung ist es, den künftigen Bedarf an Materialien zur Herstellung von Produkten zu ermitteln. Dafür stehen im System selbst diverse Bedarfsermittlungsverfahren zur Verfügung.
Je nach Tätigkeitsfeld eines Unternehmens kommen hier verschiedene Verfahren zum Einsatz. Bei der zuvor schon angesprochenen deterministischen Bedarfsermittlung werden an Hand von Stücklisten und Rezepten, Sekundärbedarfe aus dem Primärbedarf abgeleitet. Dabei werden marktbezogene Absatzprogramme in werkbezogene Produktionsprogramme überführt. Diese sind dann Ausgangspunkt für die Bedarfsermittlung.
Der Bedarf lässt sich jedoch noch auf andere Weisen ermitteln. So kann an Hand der Verbrauchswerte aus der Vergangenheit eine Prognose für die künftigen Bedarfe ermittelt werden. Hierbei spricht man dann von der stochastischen Methode.
Liegt keine geeignete Datenbasis für die Ermittlung von, können die Bedarfe auch auf Basis von Erfahrungen ermittelt werden. Dabei werden bauähnliche Teile herangezogen, um sich so dem eigentlichen Bedarf weitestgehend anzunähern.
Regelbasierte Bedarfsermittlungsverfahren basieren auf WENN-DANN-Beziehungen zwischen dem Primär- und dem Sekundärbedarf. Gerade in der Automobilherstellung kommt dieses Verfahren immer dann zum Einsatz, wenn es um Individualausstattungen geht. Wenn ein Auto beispielsweise mit Ledersitzen bestellt wird, verringert sich automatisch die Menge an textilbezogenen Sitzen.
Dies lässt sich auf alle anderen Kategorien übertragen. So kann sichergestellt werden, dass immer nur die Menge an Materialien bestellt wird, die auch wirklich benötigt wird. Doch kommt es immer mal wieder vor, dass die bestellten Waren nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen und wieder reklamiert werden müssen.
In diesem Fall muss eine Notfallmenge vorgehalten werden, um die Produktion nicht zu gefährden. Das System kann dann additiv zum regelbasierten Verfahren auch stochastische Analysen anstellen und so minimale und maximale Lagerhaltungsstände ermitteln. Stetige Analysen sorgen zudem dafür, dass die Bestandsführung laufend optimiert und so langfristig mehr Kapazitäten freigesetzt werden können.
Blicken wir abschließend noch auf die Kosten einer MRP-Software. Hier stellen sich im Wesentlichen zwei Fragen. Zum einen, soll die Software als Stand-Alone-Lösung oder integriert in einem ERP-System angeschafft werden und zum anderen, welches Lizenzmodell kommt dabei überhaupt in Frage.
Stand-Alone-Lösungen können in ein bestehendes ERP-System integriert werden, oder auch in Form eines erweiterten ERP-Systems angeboten werden. Das hat natürlich große Auswirkungen auf den Preis. Ebenfalls hat das Lizenzmodell, mit dem die Software angeboten wird großen Einfluss auf die Preisbildung.
So erwirbt man beim einem On-Premises-System die gesamte Lösung und kann diese frei nach eigenen belieben anpassen und auf den eigenen Servern betreiben. Demgegenüber stehen Softwareanwendungen aus der Cloud. Hier wird eine meist monatliche Lizenzgebühr je Nutzer fällig. Hohe Anfangsinvestitionen werden umgangen du auf die gesamte Nutzungsdauer gedehnt.
Welches Kostenmodell für das eigene Unternehmen in Frage kommt hängt maßgeblich von den jeweiligen Begebenheiten ab. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von der Cloud, da hier auch weitere Serviceleistungen, wie das Hosting, die Wartung und Instandhaltung der Software und die Rechen- und Speicherleistung auf den Anbieter entfallen. Oftmals fehlt es in KMU an der notwendigen Expertise ein so komplexes System vollständig selbst zu warten.
Doch auch große Unternehmen können von der Cloud profitieren. Ganz gleich wofür man sich letztlich entscheidet, das MRP-System muss in jedem Fall zum eigenen Unternehmen passen. Hier gilt es auch die notwendigen Integrationen und Schnittstellen und anderen Systemen ins Auge zu fassen.
Mit einem Material-Requirement-Planning-System lassen sich künftige Materialbedarfe basierend auf validen Daten ermittelt. Dazu sollte das MRP-System immer mit dem ERP-System verbunden bzw. in dieses integriert sein. So kann sichergestellt werden, dass zu jedem Zeitpunkt mit denselben aktuellen Daten gearbeitet wird.
Ebenso gilt es auf die einzelnen Funktionalitäten der Anwendung zu achten. Diese müssen die eigenen Anforderungen erfüllen und sollten mit den anderen Systemen kompatibel sind. Ist die passende Software gefunden und implementiert, profitiert man jedoch nachhaltig von den diversen Vorteilen, die die Software einem bietet.