Nachhaltigere Prozesse: ERP & die CSRD Berichtspflicht 2024
Wie Unternehmen der Berichtspflicht des Corporate Sustainability Reporting Directive mit dem ERP nachkommen können.
Seit einigen Jahren ist der Begriff der Nachhaltigkeit der zentrale Punkt, um den zahlreiche politische Diskussionen kreisen. Spätestens durch die Bekanntheit der Fridays for Future-Bewegung, oder jüngst der Letzten Generation, ist er auch immer öfter Thema öffentlicher Debatten und Diskussionen.
Nachhaltigkeit: Mehr als nur ein Modewort
Dabei ist Nachhaltigkeit zu einem normativem Schlüsselbegriff unserer Gesellschaft geworden – Zu einem vagen Modewort, dass ebenso wie „Digitalisierung“ häufig ohne Bezug auf konkrete Maßnahmen genannt wird. Vielmehr handelt es sich um einen allgemein erstrebenswerten Zustand, auf Grundlage dessen Wirtschaft und Privatleben angepasst werden sollen. Doch was ist eigentlich konkret und Nachhaltigkeit zu verstehen?
Bei dem Begriff "Nachhaltigkeit" handelt sich keineswegs um einen neuen Denkansatz, der erst durch die negativen Folgen des Klimawandels und diesbezüglich vermehrt auftretende Diskussionen im 21. Jahrhundert hervortrat.
Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip
Und zwar beschreibt sie ein Prinzip bei der Nutzung von Ressourcen, in dem durch die Aufrechterhaltung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme eine fortwährende Leistung bzw. Bedürfnisbefriedigung erzielt werden soll.
Mit anderen Worten versteht sich unter Nachhaltigkeit also eine Handlungsgrundlage, auf deren Basis Ressourcen so genutzt werden sollen, dass sie aktuelle Bedürfnisse langfristig befriedigen, ohne dabei das Fortbestehen anderer Systeme zu gefährden.
Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und dem ERP
Innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation bezeichnet man die Aufgabe der Ressourcenplanung als ERP oder auch Enterprise Ressource Planning. Im digitalen Zeitalter kommen zur Realisierung dieser Aufgabe zumeist ERP-Systeme zum Einsatz.
Wendet man nun das Prinzip der Nachhaltigkeit auf Unternehmen an, so kommt einem zunächst die wirtschaftliche Nachhaltigkeit in den Sinn: Unternehmen müssen ihre Ressourcen so einsetzen, dass sie jetzt und in Zukunft profitabel operieren können. Dabei dürfen jedoch auch soziale und ökologische Aspekte nicht vernachlässigt werden. In Zusammenhang mit diesen fällt häufig auch die Bezeichnung "Corporate Social Responsibility" - die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Darüber hinaus kommen im Zuge des wachsenden Bewusstseins für die Bedeutung des nachhaltigen Arbeitens auch weitere Anforderungen auf Unternehmen zu - zumindest erst einmal auf größere Betriebe.
Verwandt: Umweltmanagement mit der ERP-Software.
Corporate Sustainability Reporting Directive
Das Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sieht vor, dass auch europäische Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitern ab dem Geschäftsjahr beginnend am 1. Januar 2024 an die ausgeweiteten Auflagen bei der Rechenschaftspflicht halten müssen. Es ist die neue EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die in diesem Jahr beschlossen wurde.
Das CSRD bringt unterschiedliche Auflagen mit sich und soll europaweite Standards in puncto Rechenschaftspflicht schaffen, wobei Kleinstunternehmen, für die die Anforderungen nur schwer bis gar nicht zu stemmen wären, ausgenommen sind. Ab dem 1. Januar 2025 sollen die Anforderungen dann auch auf alle anderen bilanzrechtlich großen Unternehmen ausgeweitet werden.
Sustainability Reporting mit dem ERP
Doch wie kommen Unternehmen eigentlich an all die Daten, die sie für das Nachhaltigkeitsreporting bzw. eine CO2-Bilanzierung benötigen? An dieser Stelle kommt das ERP-System ins Spiel. Da hier alle wichtigen Unternehmensprozesse und -Ressourcen zentral gesteuert werden, können Unternehmen zahlreiche wichtige Informationen von dieser zentralen Plattform beziehen.
Verwandt: ERP-Software für Business Intelligence
Noch unkomplizierter wird es, wenn die IT-Infrastruktur vereinheitlicht bzw. ganzheitlich integriert ist, und beispielsweise auch Daten us dem Manufacturing Execution System (MES) angebunden sind. Unternehmen, die den neuen Auflagen demnächst gerecht werden müssen, sollten sich mit ihren Software-Partnern über Möglichkeiten zur erleichterten technischen Unterstützung bzw. Umsetzung austauschen. So wird sichergestellt, dass Unternehmen kein vermeidbarer, zusätzlicher Aufwand bei der Berichterstattung entsteht.
25 September 2023
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