Die wichtigsten Hardwarevoraussetzungen für Ihr lokales ERP
Eine On-Premises-ERP-Software verlangt nach bestimmten technischen Voraussetzungen. Welche das sind, lesen Sie hier.
Wer vor der Entscheidung für eine ERP-Software steht, muss sich auch immer mit dem zu Grunde liegenden Lizenzmodell auseinandersetzen. Will man seine Lösung lokal, also auf den hauseigenen Servern betreiben, so müssen zuvor einige technische Anforderungen erfüllt werden.
Wir wollen an dieser Stelle einen Blick auf die verschiedenen Anforderungen an die IT-Infrastruktur werfen und klären, was unbedingt notwendig ist, um ein ERP-System lokal zu betreiben.
Zudem werfen wir einen Blick auf die allgemeine Funktionsweise von lokalen ERP-Systemen, um besser verstehen zu können, warum die technischen Voraussetzungen hier andere, als bei anderen Lizenzmodellen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ERP – Eine Definition
- Technischer Aufbau von ERP-Software
- Datenbanken und Server bei lokalem ERP
- Voraussetzungen für den Schutz der Hardware
- Back-ups zum Schutz der Daten
- Fazit: Viele Voraussetzungen für lokale ERP-Software
Was ist ERP – Eine Definition
ERP ist die Abkürzung für Enterprise-Resource-Planning und beschriebt die Organisation des Ressourceneinsatzes eines Unternehmens für seine Geschäftsprozesse.
Im Kern geht es um einen möglichst effizienten Einsatz aller zur Verfügung stehenden Betriebsmittel.
Die Ressourcen sollen zur richtigen Zeit, dem richtigen Prozesse zugeordnet werden und müssen in korrekter Menge und Beschaffenheit zur Verfügung stehen.
Unter Ressourcen werden in diesem Kontext alle Mittel verstanden, die einem Unternehmen zu Erfüllung des eigenen Geschäftszwecks zur Verfügung stehen, also auch:
- Immobilien (Werkhallen, Bürogebäude, etc.)
- Personal (Mitarbeiter, Leiharbeiter, etc.)
- Fuhrpark (LKWs, Firmenwagen, etc.)
- Werkzeuge (Arbeitsmaterialien, etc.)
- Maschinen (Produktionsanlagen, Roboter, etc.)
- Finanzielle Mittel (Bankvermögen, Einlagen etc.)
Zentrales Ziel ist es also sämtliche Geschäftsprozesse zu überblicken, zu organisieren, zu steuern und zu überwachen.
Da in modernen Unternehmen unzählige Prozesse täglich teilweise gleichzeitig, teilweise aufeinander aufbauend ablaufend, eine kaum zu bewältigende Aufgabe.
ERP-Software-Systeme helfen Unternehmen dabei diese Aufgabe anzugehen. Dazu bilden diese digitalen Softwareprogramme zunächst sämtliche Prozesse digital ab und führen die Daten auf einer zentralen Datenbank zusammen.
So arbeiten fortan alle Akteure im Unternehmen mit denselben Daten, was zu einem schnelleren Informationsfluss und somit zu schnelleren und effizienteren Prozesse beiträgt.
Technischer Aufbau von ERP-Software
ERP-Systeme setzen sich meistens auf verschiedenen Modulen zusammen, die jeweils einen speziellen Aufgabenbereich im Unternehmen abdecken. So finden sich in einer ERP-Software beispielweise folgende Module an:
- Finanzbuchhaltung
- Customer-Relationship-Management
- Produktion
- Business Intelligence
- Dokumentenmanagement
- Warehouse-Management
- Human-Resource-Management
Nicht jedes Unternehmen benötigt gleich jedes dieser Module, andere Unternehmen hingegen brauchen noch weit mehr als die hier angeführten Funktionen.
Doch nicht nur hinsichtlich des Funktionsumfangs unterscheiden sich die ERP-Lösungen voneinander. Auch liegen den Systemen unterschiedliche Lizenzmodell zu Grunde.
Aufkommen neuer Modelle
Während üblicherweise eine Software von einem Anbieter erworben und auf den eigenen Servern betrieben wurde, traten in den letzten Jahren vermehrt Modell auf den Plan, die die Rechen- und Speicherleistung bei externen Dienstleistern vorsehen.
So ist es beispielsweise möglich, ERP-Software über das Internet aus einer Cloud heraus zu beziehen und auch die Daten dort zu speichern.
Cloud für viele interessant
Eigene Server sind bei dieser Variante nicht länger von Nöten. Alles was es braucht sind eine stabile Internetverbindung und entsprechende Endgeräte. Das macht die Cloud letztlich auch für viele, gerade kleinere Unternehmen so attraktiv.
Doch sind die technischen Voraussetzungen für eine On-Premises-ERP-Lösung wirklich so hoch?
Dem wollen wir an dieser Stelle einmal etwas genauer auf den Grund gehen und dabei klären, wie auch kleinere Unternehmen eine lokale ERP-Lösung implementieren können, ohne dabei große Investitionen in die Hardware-Landschaft tätigen zu müssen.
Zunächst jedoch, welche Hardwarevoraussetzungen stellen modernen ERP-Lösungen die lokal gehostet werden sollen?
Datenbanken und Server bei lokalem ERP
ERP-Systeme sind datenbankbasierte Softwareanwendungen. Daher hat jedes ERP-System auch eine Datenbank, die all Daten speichert und dem Benutzer bedarfsgerecht zur Verfügung stellt.
Die Datenbank ist auf dem ersten Blick einfach Teil des ERP-Systems.
Doch je nach Nutzerzahl und Art der ERP-Software muss die Hardware die Datenbank optimal unterstützen. (vgl. erp-infoportal.de vom 08.10.2013)
Kompatibilität muss gewährleistet sein
Dazu muss der Server kompatibel mit der Datenbank des ERP-Systems sein. Oftmals erwerben Unternehmen im Zuge eines neuen ERP-System auch neue Server.
Dann kann direkt auf diese Kompatibilität geachtet werden. Sollen jedoch alte Server zum Einsatz kommen, muss bei der ERP-Auswahl darauf geachtet werden, dass die Datenbank mit dem jeweiligen Server kompatibel ist.
Abhängig von Nutzerzahn und Umfang
Heutzutage kosten Server jedoch längst nicht mehr zwangsläufig ein Vermögen und sind auch für kleinere Unternehmen erschwinglich.
Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, je mehr Nutzer das System nutzen sollen und je breiter die Anpassungen und der Funktionsumfang des Systems selbst, desto bessere Prozessoren und mehr Arbeitsspeicher werden von Nöten.
Doch nicht nur die Server, sondern auch die jeweiligen Endgeräte müssen in der Lage sein, das ERP-System zu verarbeiten.
Dazu benötigt es moderner PCs und bei mobiler Verwendung auch Smartphones und Tablets. Das gilt jedoch für jedes ERP-System, ganzgleich welches Lizenzmodell diesem zu Grunde liegt.
Voraussetzungen für den Schutz der Hardware
Wie aufgezeigt wurde, bedarf es einer Reihe verschiedenster Voraussetzungen, um ein ERP-System lokal zu implementieren. Doch wollen wir an dieser Stelle auch einen Blick auf den Schutz der Hardware werfen.
Im Normalfall werden für die Server separate Räume bereitgestellt.
Diese Räume sind nur vom jeweiligen System-Administrator zugänglich und müssen vor Zutritt unbefugter Dritte unbedingt geschützt werden. Gleiches gilt selbstverständlich auch für unbefugte Mitarbeiter.
Schutz vor Wasserschäden oder Brand
Ein weiterer wichtiger Faktor beim Schutz ist jedoch auch immer der Schutz vor physischen Schäden. Angenommen es kommt zu einem Wasserschaden, so müssen die Server unbedingt geschützt werden und sollten nicht direkt auf dem Boden stehen.
Ebenso sollte der Server auch vor Feuer geschützt sein. Dazu finden sich spezielle Serverschränke, die beiden Szenarien vorbeugen.
Gleichzeitig gilt es sicherzustellen, dass die Server vor Überhitzung geschützt sind. Will man also ein lokales ERP-System implementieren, sollte man also auch unbedingt die eigenen Räumlichkeiten im Blick haben.
Back-ups zum Schutz der Daten
Eine weitere wichtige Voraussetzung zum Schutz der eigenen Daten sind Backups.
Dazu werden sämtliche Daten auf einer externen Datenbank überführt und dort gelagert. Das Backup ist quasi die Versicherung eines Unternehmens, wenn der Server oder das System einmal Probleme macht.
Backup-Datenbanken extern lagern
Backups werden in gewissen Abständen kontinuierlich erstellt. Dabei werden sämtlich Daten aus dem ERP-System kopiert und auf einer anderen Datenbank gespeichert.
Diese Daten sollten dann auch physisch nicht im selben Raum wie der Server gelagert werden. Vielmehr bietet es sich sogar an, die Backup-Daten fernab des Unternehmensgeländes zu archivieren.
Fazit: Viele Voraussetzungen für lokale ERP-Software
Es gibt durchaus viele Voraussetzungen die erfüllt sein müssen ehe man eine lokale ERP-Software einführen kann. Neben eigenen Servern, bedarf es eines eigenen Netzwerkes und leistungsfähiger Endgeräte.
Vielen kleineren Unternehmen fehlt oftmals die Expertise für eine derartige Infrastruktur.
Abhilfe schaffen hier Systemhäuser, die bei der Implementierung und dem Aufsetzen der Hardware helfen können. Doch nicht nur die rein technische Ebene ist hier ins Auge zu fassen.
Auch gilt es diverse Maßnahmen zum Schutz der Server und des Systems zu treffen. Auch hierbei können sich kleinere Unternehmen Expertise von außen holen.
Letztlich ist festzuhalten, dass eine lokale ERP-Software entgegen vieler Vorurteile, durchaus auch ein Modell für kleinere Unternehmen darstellen kann.
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