Demand Planning: Mit ERP die Bedarfsplanung optimieren
Wie entwickelt sich die Nachfrage in den kommenden Monaten? Erfahren Sie, wie belastbare Daten und softwareseitiges Demand Planning Ihnen helfen können.
Lieferketten stellen sicher, dass Produkte sicher und zeitgemäß in der benötigten Menge beim Endkunden landen. Sie halten die Weltwirtschaft am Laufen. In unserer modernen Zeit erstrecken sich die Supply Chains dabei zunehmend auf globaler Ebene. In Anbetracht der schieren Anzahl von Akteuren sowie der Komplexität von SC-Prozessen hat eine Lieferketten-übergreifende Transparenz einen besonders hohen Stellenwert.
Um spätere Probleme zu vermeiden, die sich durch die gesamte Supply Chain ziehen können, kann Demand Planning von entscheidender Bedeutung sein. Im Folgenden beleuchten wir, worum es sich handelt, und wie Unternehmen es mithilfe softwareseitiger Unterstützung optimieren können. Beginnen wir jedoch zunächst mit einem kurzen Blick auf das Lieferkettenmanagement selbst und die Bedeutung von SCM-Software.
Inhaltsverzeichnis
Ein Blick auf das Supply Chain Management
Es existieren unterschiedliche Definitionen für das Supply Chain Management. Streng genommen bezeichnet es die Gestaltung, Planung, Ausführung und Überwachung sämtlicher Lieferketten-Aktivitäten. Ziel ist dabei letztlich die Wertschöpfung, v.a. durch den Aufbau und die Aufrechterhaltung einer entsprechenden Infrastruktur und Logistik.
Im Kontext des Handels kann es als System bestehend aus Beschaffung, Betriebsmanagement, Logistik- und Marketingkanälen bezeichnet werden. Von Beginn bis zum "Ende" des Systems werden dann aus Rohstoffen fertige Produkte, die letztlich zum Endkunden gelangen.
SCM-Software
Eine geeignete Software für das Supply Chain Management sorgt für Transparenz in Ihrer gesamten Lieferkette. Dabei spielt vor allem auch die Kommunikation mit anderen Gliedern der Lieferkette; sowohl auf vorgelagerter als auch auf nachgelagerter Ebene; eine wichtige Rolle.
Betrachten wir ERP-Software als zentrale Lösung, mittels derer sich alle geschäftseigenen Prozesse und Ressourcen verwalten lassen, so wird in der Theorie auch eine weitere Klassifizierung für Lösungen vorgenommen, die über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinausgehen. In diesem Zusammenhang ist meist von ERPII oder ERP2 die Rede.
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Artikel "Was ist ERP II?".
Diese Lösungen unterstützen Unternehmen dabei, Prozesse mit Geschäftspartnern abzustimmen, zu kollaborieren und Informationen standardisiert auszutauschen.
Das unterstützt Unternehmen bei der effizienten Gestaltung der Supply Chain und Vermeidung von Engpässen oder überfüllter Lager. Dabei spielt jedoch auch die Nachfrage- bzw. Bedarfsplanung (engl. Demand Planning) eine entscheidende Rolle.
Demand Planning: Eine Definition
Die Bedarfsplanung ist ein Prozess innerhalb des Supply Chain Managements, der Unternehmen dabei hilft, die zukünftige Nachfrage nach einem Produkt oder einer Dienstleistung zu betrachten. Mit Hilfe dieser Zukunftsprognose ist es möglich, hierfür eine entsprechende Strategie aufzusetzen. Diese hat wiederum Einfluss auf die Budgetierung, die Kapazitätsplanung, den Vertrieb, das Marketing, etc.
Ziel der Bedarfsplanung
Das Ziel der Bedarfsplanung ist es, Über- oder Unterbestände zu verhindern. Der vielleicht wichtigste Teil der Bedarfsplanung ist die Durchführung von Analysen. Hier werden Trends im Vertrieb und im Kundenverhalten betrachtet und ausgewertet. Auf Grundlage dieser Informationen sollen dann belastbare Prognosen für zukünftige Entwicklungen erstellt werden.
Vorteile des Demand Planning
Die Bedarfsplanung ist besonders entscheidend in der Effizienzsteigerung. Unternehmen sollen befähigt werden, ihre Ressourcen und Ihren Lagerraum durch belastbare Zukunftsprognosen besser zu nutzen. Dies verhindert Überbestände und wirkt sich gleichsam positiv auf die Kundenzufriedenheit aus.
Wir listen einige, wichtige Vorteile von Demand Planning kurz für Sie auf:
- Bestandsoptimierung. Dank belastbarer Prognosen stellen Sie sicher, dass Sie nie zu viel oder zu wenig von einem bestimmten Artikel vorrätig haben. Der Nachschub erfolgt auf der Grundlage des erwarteten Bedarfs, so dass Sie den Bedarf des Kunden jederzeit decken können. Darüber hinaus erhalten Sie dank Demand Planning ein besseres Bild von Ihren Verkaufsdaten, Lagerumschlag, Produktlebenszyklus und vielem mehr. All diese Erkenntnisse können Sie dann nutzen, um Ihre Prozesse noch weiter zu optimieren.
- Geringere Kosten. Zu hohe oder geringe Bestände kosten Geld. Schließlich kostet all die Zeit, die Sie investieren, um Diskrepanzen wieder in Ordnung zu bringen, ebenfalls Geld. Indem Sie agil auf aktuelle Schwankungen und Marktveränderungen eingehen können, können Sie auch finanzielle Mittel einsparen.
- Pünktliche Lieferungen. Mit einer guten Vorbereitung stellen Sie sicher, dass Sie die Nachfrage des Kunden unmittelbar erfüllen können. Dadurch sind Sie in der Lage, pünktlich zu liefern. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Kundenzufriedenheit aus.
- Einkauf und Lieferantenmanagement. Dank eines effizienten Demand Planning sind Sie in der Lage, Produkte viel gezielter und genauer von Ihrem Lieferanten anzufordern, was der gegenseitigen Zusammenarbeit zugute kommt.
Demand Planning: How To
Wie Unternehmen ihr Demand Planning gestalten wollen, liegt letztlich in ihrem eigenen Ermessen. Bei der konkreten Vorgehensweise kann jedes Unternehmen seinen eigenen Weg finden. Dennoch gibt es einige Aspekte, die den Grundstein für einen erfolgreichen Ablauf und belastbare Daten legen. Dazu zählen beispielsweise:
Nutzung historischer Daten
Wer die Zukunft "vorhersagen" will, muss auch einen Blick in die Vergangenheit werfen. Historische Verkaufszahlen, Marktentwicklungen und eine Nachverfolgung, wie sich die Nachfrage im Laufe eines Jahres entwickelt (inwiefern es beispielsweise zu saisonalen Schwankungen kommt, etc.), helfen Unternehmen dabei, zukünftige Bedarfsentwicklungen zu antizipieren.
Standardisierte Prozesse
Auch bei der Bedarfsermittlung ist es von Bedeutung, eine standardisierte Herangehensweise zu verfolgen, an die sich alle Beteiligten halten. So wird Missverständnissen vorgebeugt und Transparenz geschaffen. Die Zusammenarbeit im Team wird durch die Nutzung einer einheitlichen Softwarelösung mit denselben, korrekten Daten erheblich erleichtert.
Trendthema künstliche Intelligenz (KI)
Künstliche Intelligenz ist derzeit das Trendthema schlechthin. AI wird erhebliches Potenzial zugesprochen - und das in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen. Insbesondere bei der Auswertung großer Mengen von Daten kann KI punkten und Unternehmen und ihre Mitarbeiter entlasten.
Auch bei der Prognose der zukünftigen Nachfrage können KI-Funktionen daher zum Einsatz kommen. Einige Module nutzen dabei nicht nur historische Daten, sondern können beispielsweise auch Informationen aus externen Quellen heranziehen, um das Gesamtbild zu vervollständigen.
Die Rolle der ERP-Software
ERP-Software (Enterprise Resource Planning) kann die Bedarfsplanung einwandfrei unterstützen. Als Herzstück der unternehmenseigenen IT-Infrastruktur fungiert das System bereits als zentrale Datenbank für alle wichtigen Informationen und historischen Daten. Diese lassen sich, je nach Lösung, noch durch Daten aus externen Quellen anreichern.
Technisch ist die Bedarfsplanung innerhalb des ERP-Systems häufig auch einem Business-Intelligence-Modul zuzuordnen. Hier können dann beispielsweise Planungen auf Grundlage historischer Zahlen und Trends erfolgen. Einige Systeme ermöglichen auch ein Scoring des Inputs, sodass Daten unterschiedlicher Relevanz und Belastbarkeit auch anders in der Gewichtung berücksichtigt werden.
Weiterführende Informationen zum BI-Modul finden Sie auf unserer Themenseite Business Intelligence.
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