Die Vor- und Nachteile von KI im Supply-Chain-Management
Wie Künstliche Intelligenz das Supply-Chain-Management beeinflusst.
Das Supply Chain Management (SCM) spielt in jedem Unternehmen, das mit Waren handelt, eine zentrale Rolle. Künstliche Intelligenz (KI), auch bekannt als Artificial Intelligence (AI), hat das Potenzial, die Effizienz und Präzision in der Lieferkette deutlich zu steigern. Doch bevor Sie sich entscheiden, KI in Ihrem SCM einzusetzen, sollten Sie sowohl die Vorteile als auch die möglichen Herausforderungen genau im Blick behalten.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist SCM?
- Die Rolle der KI
- Vorteile von KI in der Lieferkette
- Herausforderungen und Nachteile
- Fazit
Was ist SCM?
Das Supply-Chain-Management ist dafür da, die gesamte Lieferkette zu steuern, zu überwachen und zu planen, und das von der Rohstoffbeschaffung bis hin zum Endkunden. Das Ziel eines SCM ist es, die Effizienz der Lieferkette zu steigern, die Kosten zu senken und dabei auch die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Ein funktionierendes SCM ist wichtig, um wettbewerbsfähig zu sein, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und um die Produktionskosten zu reduzieren. Daher ist es umso wichtiger, bei neuen Technologien mitzugehen.
Die Rolle der KI
Im Supply Chain Management gibt es zahlreiche Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Eine der größten Herausforderungen sind die steigenden Kosten und das geringere Kundenerlebnis, die durch die zunehmende Komplexität globaler Lieferketten verursacht werden. Unternehmen haben oft mit ungenauen oder fehlenden Daten zur Fracht zu kämpfen, was die Transparenz und Effizienz der Auftragsbearbeitung einschränkt. Diese mangelnde Transparenz führt dazu, dass es schwerer fällt, schnell auf wichtige Informationen zuzugreifen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Ein weiteres Problem sind die vielen manuellen Prozesse, die für die Sendungsverfolgung notwendig sind. In vielen Fällen müssen Logistikunternehmen in unterschiedlichen Systemen arbeiten, viele Tabellenkalkulationen führen und ständig mit Spediteuren oder Transporteuren telefonieren. Besonders Unternehmen, die auf veraltete Software setzen, die nur auf bestimmte Regionen spezialisiert ist, haben es schwer, die Übersicht zu behalten und ihre Prozesse effizient zu gestalten.
Vorteile von KI in der Lieferkette
Künstliche Intelligenz soll hier eine Lösung bieten. Durch den Einsatz von KI können Prognosen verbessert und Inspektionen automatisiert werden. KI-basierte Systeme ermöglichen innovative Lösungen, die die gesamte Lieferkette optimieren, indem sie Daten analysieren und Echtzeit-Einblicke bieten. Dies hilft nicht nur, die Prozesse zu verbessern, sondern auch, entscheidungsrelevante Informationen schneller und genauer zu erhalten. In einer zunehmend vernetzten und wettbewerbsorientierten Welt ist dies entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben und auf dem Markt erfolgreich zu sein.
Doch wie genau profitieren Unternehmen von KI in der Lieferkette?
(1) Bessere Nachfrageprognosen
KI ermöglicht präzisere Vorhersagen auf Basis von internen und externen Datenquellen wie Vertriebstrends, Marketingdaten und Marktanalysen. Dadurch lassen sich Lagerbestände und Produktionsplanung optimieren, um Überbestände und Engpässe zu vermeiden.
(2) Effizienzsteigerung durch Automatisierung
Durch die Analyse großer Datenmengen kann KI manuelle Prozesse wie Bestellabwicklung und Lagerverwaltung automatisieren. Dies spart Zeit, reduziert Fehler und sorgt für eine schnellere und präzisere Auftragsabwicklung.
(3) Kostensenkung
KI hilft, Logistikrouten zu optimieren, was sowohl Transportkosten senkt als auch Lieferzeiten verkürzt. Außerdem wird die Wartung von Maschinen und Fahrzeugen überwacht, um Ausfälle frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
(4) Fehlerreduktion und Qualitätssicherung
KI erkennt schnell Fehler in der Produktion und Logistik. So werden Nacharbeiten, Retouren und Materialverschwendung reduziert. Gleichzeitig hilft sie, Schwachstellen im System zu identifizieren und die Qualität zu sichern.
(5) Schnelle Anpassungsfähigkeit
KI reagiert schnell auf Veränderungen in der Nachfrage oder Störungen in der Lieferkette. Dadurch können Unternehmen ihre Prozesse flexibel anpassen und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
(6) Verbesserte Entscheidungsfindung
KI bietet wertvolle Einblicke aus großen Datenmengen, die bei der Entscheidungsfindung helfen. So können Unternehmen schneller und fundierter reagieren, ob bei der Auswahl von Lieferanten oder der Optimierung von Produktionsabläufen.
(7) Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
Durch die Optimierung von Lieferwegen und den effizienteren Einsatz von Ressourcen trägt KI zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen bei. Gleichzeitig wird die Überproduktion vermieden, was Abfall und unnötige Kosten reduziert.
(8) Integration von ERP-Systemen
KI kann nahtlos in bestehende ERP-Systeme integriert werden, um die Effizienz weiter zu steigern. Durch die Analyse von Echtzeitdaten aus dem ERP-System kann KI Prozesse wie Bestandsmanagement, Auftragsabwicklung und Produktionsplanung effizienter gestalten. Dies führt zu einer besseren Ressourcenplanung, einer schnelleren Reaktionsfähigkeit auf Marktschwankungen und einer insgesamt flexibleren und transparenteren Lieferkette.
Herausforderungen und Nachteile
Der Einsatz von KI ist nicht frei von Komplikationen, besonders bei der Implementierung und dem laufenden Betrieb. Diese Herausforderungen umfassen sowohl technische als auch betriebliche Aspekte.
Unstrukturierte und schwer zugängliche Daten
Ein Großteil der Lieferkettendaten ist unstrukturiert, was bedeutet, dass sie in verschiedenen Formaten und aus unterschiedlichen Quellen vorliegen. Um die für das Training der KI notwendigen Datenmengen zusammenzuführen und diese in ein für KI verständliches Format zu bringen, ist ein erheblicher Aufwand erforderlich.
Hohe Investitionskosten
Die Implementierung von KI-Systemen ist mit hohen Kosten verbunden, sowohl für die benötigte Software als auch für die notwendige Hardware. Unternehmen müssen nicht nur in KI-Algorithmen und Dateninfrastrukturen investieren, sondern auch in spezialisierte Server und Cloud-Dienste. Zudem müssen die Systeme regelmäßig gewartet und angepasst werden, um ihre Effizienz aufrechtzuerhalten, was zusätzliche laufende Kosten verursacht.
Abhängigkeit von der Datenqualität
KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert werden. Schlechte oder fehlerhafte Daten können dazu führen, dass KI-Modelle falsche Prognosen oder Entscheidungen treffen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Daten korrekt, aktuell und vollständig sind.
Schulung und Anpassung der Mitarbeiter
Die Einführung von KI-Technologien erfordert Schulungen für Mitarbeiter, die mit den neuen Systemen arbeiten müssen. Insbesondere in großen Unternehmen, in denen verschiedene Teams und Partner involviert sind, kann die Schulung und Anpassung an die neue Technologie viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen. Dies führt nicht nur zu zusätzlichen Kosten, sondern kann auch zu Widerstand seitens der Mitarbeiter führen, die sich gegen Veränderungen wehren.
Fazit
Künstliche Intelligenz bietet enormes Potenzial, das Supply-Chain-Management effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Sie ermöglicht genauere Prognosen, die Automatisierung von Prozessen und eine bessere Anpassungsfähigkeit an Veränderungen. Doch die Implementierung ist mit hohen Kosten, komplexer Datenintegration und der Notwendigkeit zur Schulung der Mitarbeiter verbunden. Trotz dieser Herausforderungen überwiegen die langfristigen Vorteile, und Unternehmen, die KI erfolgreich nutzen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern.
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