3 große Cloud-Mythen entlarvt
Cloud und DSGVO passen nicht zusammen? Wir befassen uns mit verbreiteten Cloud-Mythen.
Sowohl im Internet als auch im privaten Umfeld kursiert eine Vielzahl an Gerüchten bezüglich der Cloud. Trotz zunehmendem Stellenwert der „Wolke“ sowohl im privaten als auch geschäftlichen Kontext halten sich manche der Mythen hartnäckig in den Köpfen - auch im Jahr 2023 noch. Wir wollen uns an dieser Stelle einmal näher mit weit verbreiteten Mythen auseinandersetzen klären, inwieweit sie zutreffen.
1. Cloud-Lösungen sind nicht sicher
Angriffe auf große, renommierte Cloud-Betreiber schaffen es immer wieder in die Schlagzeilen. Erst vor kurzem gingen Berichte eines zunächst unentdeckt gebliebenen Angriffes Chinesischer Hacker auf Outlook-Konten durch die Medien.
Durch Berichte wie diese kann schnell der Eindruck entstehen, dass selbst die Cloud-Dienste renommierter Anbieter wie Microsoft nicht sicher sind. Und selbstverständlich sind die wirklich großen Betrieben auch attraktivere Ziele. Tatsächlich lässt sich jedoch keine pauschal gültige Aussage darüber treffen, ob lokale oder Cloud-basierte ERP-Systeme sicher sind.
Datenschutz auch bei lokalen Systemen wichtig
Ergreifen Unternehmen keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz ihrer lokalen Lösung, liegen die Daten in den eigenen vier Wänden auch nicht sicherer. Bei der Nutzung beider Plattformen haben Unternehmen Mittel und Wege, ihre Daten sowie die ihrer Kunden zu schützen - wenngleich bei der Nutzung Cloud-basierter Software ein Teil dieser Verantwortung bzw. Kontrolle abgegeben wird.
Dennoch können Unternehmen ihr Möglichstes tun, um für Sicherheit und Datenschutz im eigenen Hause zu sorgen - beispielsweise über die Nutzung einer rollenbasierten Rechtevergabe, die sich mit einer passenden ERP-Software umsetzen lässt.
2. Cloud und DSGVO sind nicht miteinander vereinbar
In Zusammenhang mit Sicherheit und Datenschutz fällt häufig auch das Stichwort DSGVO - Datenschutzgrundverordnung. Diese definiert Anforderungen, die Unternehmen, welche personenbezogene Daten erheben und verarbeiten, erfüllen müssen. Unternehmen, die die Nutzung einer Cloud-basierten Software in Erwägung ziehen, stehen Cloud-Betreibern mit Sitz außerhalb der EU daher mitunter kritisch gegenüber. Schließlich befinden sich diese nicht im Geltungsbereich der Datenschutzgrundverordnung und haben folglich nicht dieselben Anforderungen an den Datenschutz zu beachten.
Marktdominanz US-amerikanischer Cloud-Anbieter
Doch die Marktdominanz US-amerikanischer Anbieter im Cloud-Bereich lässt sich nicht leugnen. Wer sich als Unternehmen auf die Suche nach einem SaaS-Anbieter begibt, wird also online auch auf amerikanische Cloud-Anbieter stoßen. Sind diese nun grundsätzlich auszuschließen?
Zuvor regelte das sogenannte Privacy Shield-Abkommen den Datenaustausch zwischen der EU und den Vereinigten Staaten. Dieses wurde jedoch 2020 ungültig erklärt. Nachfolger soll nun das EU-US Data Privacy Framework werden.
Weiterführende Informationen zum Nachfolger finden Sie im Artikel: EU-US Data Privacy Framework: Nachfolger des Privacy Shield
Hier werden zusätzliche Anforderungen an den Datenaustausch zwischen EU und US definiert. Kategorisch auszuschließen sind US-amerikanische Betreiber demnach nicht. Wer die Inanspruchnahme der Dienste eines Cloud-Betreibers außerhalb der EU in Betracht zieht, sollte sich stattdessen umfassend über die geltenden Anforderungen informieren.
3. Wer in die Cloud will, muss zu einem amerikanischen Anbieter
Die Marktdominanz US-amerikanischer Anbieter bedeutet jedoch nicht, dass Unternehmen nicht auch europäische Anbieter zur Verfügung stehen. Am Markt gibt es mehrere Anbieter, die gezielt mit Rechenzentren-Standorten innerhalb der EU werben. Wer also Anbieter aus Drittländern für sich und sein Unternehmen ausgeschlossen hat, kann auch innerhalb der EU fündig werden und muss deshalb nicht gänzlich vor der Cloud zurückschrecken.
Letztlich geht es darum, einen Anbieter und ein System zu finden, die den eigenen Anforderungen gerecht werden. Die Wahl einer Plattform ist dabei ein wichtiges Kriterium. Wer sich hier noch unschlüssig ist, findet im Artikel "Die Unterschiede zwischen Cloud, gehostet, lokal und Hybrid" weiterführende Informationen zum Thema.
6 September 2023
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