Digitalministerium längst überfällig
Deutschland hinkt in Sachen Digitalisierung massiv hinterher. Das macht sich vor Allem in der öffentlichen Verwaltung deutlich bemerkbar.
Viele Bereiche der öffentlichen Verwaltung seien noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen, so der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Start-Ups Christian Miele auf dem GovTech-Gipfel des Handelsblatts. Insbesondere die Corona-Pandemie habe die Schwächen der Verwaltung in puncto Digitalisierung offengelegt.
Lücken endlich schließen
Viele Start-Ups forderten daher auf dem Gipfel, dass endlich Veränderungen in die Wege geleitet werden, die die diversen Lücken schließen können. Rund 300 GovTech Unternehmen gebe es derweil in Deutschland, die sich mit Ihren Lösungen primär auf die öffentlichen Verwaltungen, Einrichtungen und öffentlichen Dienstleistungen fokussieren.
Es fehle an Technologien und Kompetenzen
Es gelte die rund 4,8 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit ausreichenden digitalen sowie technischen Kompetenzen auszustatten, sagte Dinah Schmechel, Gründerin und CEO von Themis. Dazu gehören auch Investitionen in die Technologien selbst. Beides sei entscheidend für die Digitalisierung und die Zukunftsfähigkeit von Staat und Verwaltung. (vgl. handelsblatt.com vom 10.06.21)
Kompetenzvermittlung über digitale Plattform
Themis setzt den Fokus auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen im öffentlichen Sektor. Dafür bietet das Start-Up eine Online-Plattform an, auf der Weiterbildungen, Mentoring und Beratungen durch Digitalexperten bezogen werden können.
Handlungsbedarf in Sachen Personal
Es bestünde grundlegender Handlungsbedarf in Sachen Personal in der öffentlichen Verwaltung. Es brauche nun Führungs- und Fachkräfte, die über die notwendigen Digitalkompetenzen verfügen, so die Mitgründerin des Querwechsler-Netzwerks, Isabell Nehmeyer-Srocke. Man solle nach Ihrer Ansicht, rund 30 % der relevanten Führungspositionen von Außen nachbesetzen.
Deutschlandweite Projektplattform
Auch Bastian Nominacher, Mitbegründer von Celonis plädierte für eine deutschlandweite Projektplattform zur Digitalisierung im öffentlichen Sektor.
„Viele deutsche Start-ups und Talente freuen sich über eine frühzeitige Einbindung in staatliche Projekte“ - Bastian Nominacher (vgl. ebd.)
Start-Ups frühzeitig einbinden
Mit einer solchen Plattform ließen sich Talente und auch Technologien frühzeitig in die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung einbinden. Indes denke man in der Politik über die Einrichtung eines Digitalministeriums nach.
„Die Schaffung eines Digitalministeriums ist längst überfällig. Wir brauchen ein mit umfangreichen Kompetenzen ausgestattetes, schlagkräftiges Ministerium, das der grundlegenden Bedeutung der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft gerecht wird“ - Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Start-Ups
Staat muss Kunde werden
Er sehe den Staat unter Zugzwang. Start-Ups könnten mit vielen innovativen Technologien und Dienstleistungen der Verwaltung dabei helfen, Prozesse schlanker, effizienter und schneller zu gestalten. Dies sei jedoch nur dann wirklich hilfreich, wenn der Staat seine Rolle als Förderer um die Rolle des Kunden dieser Start-Ups erweitere.
11 Juni 2021
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