Gefährdet die Digitalisierung Arbeitsplätze?
In Zeiten der Digitalisierung wächst auch zunehmend die Ungewissheit, wie es um Arbeitsplätze in bestimmt Branchen bestellt ist. Wie gravierend ist das Problem wirklich?
Am 29. Juni ruft die IG Metall in Berlin zu einer Großdemonstration auf, die zum Thema die anstehende Umstrukturierung der Industrie durch die Digitalisierung hat. Man wolle die Beschäftigung sichern und die Energie- und Mobilitätswende angehen. Die Forderungen, so heißt es auf der Homepage der Gewerkschaft, umfassen neben massiven Investitionen in Zukunftsprodukte, in Qualifizierung und in die Infrastruktur auch die nachhaltige Sicherung der Beschäftigungsverhältnisse aller Branchen. Es sei ein Aufruf nach mehr Mitbestimmung und mehr Beteiligung bei den anstehenden Veränderungen in der Industrie. Man wolle sich generell für mehr Sicherheit am Arbeitsmarkt einsetzen und eine verlässliche Absicherung in jedem Alter durch den Sozialstaat einfordern. (vgl. https://www.igmetall.de/fairwandel)
Arbeitnehmer nicht beunruhigt
Gleichzeitig geht aus einer vor kurzem veröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts Respondi hervor, dass vier von fünf (81%) aller Befragten Arbeitnehmer gar nicht oder nur kaum um ihren Job fürchten, bzw. davon ausgehen, dass dieser durch Maschinen übernommen werden könnte. 15% waren demnach eher besorgt und nur rund vier Prozent gaben an, sie seien sehr besorgt, dass ihr Job künftig automatisiert und damit wegrationalisiert werden könnte. (vgl. www.welt.de vom 25.06.2019) Es bleibt nun die Frage, wie ernst das Problem des Wandels für den Arbeitsmarkt wirklich ist. Fehlt den Angestellten oftmals die Weitsicht oder das Verständnis für die Gefahr, oder ist gar die Gefahr gar nicht so groß, wie diese oftmals dargestellt wird. Sicher war für die Befragten der Studie, dass digitale Skills in der heutigen Arbeitswelt unumgänglich sind und sein werden. Rund 96% gaben an, dass diese für ihren Job notwendig werden.
Alte Arbeitsplätze fallen weg
Am Ende ist es wohl so, dass die Digitalisierung den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert und dabei viele Jobs wegfallen werden, gleichzeitig jedoch auch neue entstehen werden. Diese Transformation könne jedoch nur gelingen, wenn man die Menschen von vornherein mit einbezieht, so auch die Forderung der IG Metall. In einer Jahrhunderterklärung fordert die Internationale Arbeiterorganisation ILO deshalb Anfang letzter Woche, man müsse gewährleisten, dass niemand bei dem Wandel auf der Strecke bleibe.
Die 187 Mitgliedsstaaten fordern in der Erklärung, „dass die digitalen Entwicklungen stets zum Nutzen der Menschen eingesetzt werden sollen.“ (dpa, 21.06.2019). Es bleibt also abzuwarten, wie Politik und Industrie in Zukunft den Menschen in die digitale Welt einbeziehen wollen. Neben mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur seitens der Politik, müsse die Industrie dafür Sorge tragen, faire und gesicherte Arbeitsverhältnisse zu schaffen.
25 Juni 2019
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