Unternehmen gehen Digitalisierung an
Aus der neuen KfW-Studie geht hervor, dass immer mehr Unternehmen ihr Digitalisierungsvorhaben auch konkret angehen und umsetzen.
Die wesentlichsten Erkenntnisse der neuen KfW-Studie manifestieren sich in der Tatsache, dass Unternehmen in Deutschland ihre Digitalisierungsvorhaben nun endlich angehen und den Bedarf endlich erkannt haben. So planen zwei Drittel der befragten Unternehmen in den kommenden zwei Jahren konkrete Digitalisierungsvorhaben umzusetzen, während nur jedes sechste Unternehmen dies im selben Zeitraum ausschließe. Vorreiter der Digitalisierung sind dabei größere Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 50 Mio. EUR. Hier planen rund 91% derartige Vorhaben umzusetzen. Doch auch bei kleineren Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 1 Mio. EUR sei die Quote gestiegen. Hier planen immerhin knapp zwei von fünf Unternehmen Digitalisierungsvorhaben. Gegenüber der Befragung von vor zwei Jahren nehme der Anteil der Unternehmen, die konkrete Digitalisierungsprojekte planen, um rund die Hälfte zu.
Datenschutz immer noch Herausforderung Nr.1
Mit der Digitalisierung scheinen sich die Unternehmen auch zunehmende mit dessen innewohnenden Problemen konfrontiert zu sehen. So wurde nahezu jedes Digitalisierungshemmnis in der aktuellen Studie häufiger genannt, als noch vor zwei Jahren. Immer noch größtes Hemmnis seien dabei die Anforderungen an Datensicherheit bzw. Datenschutz mit 46%, gefolgt von fehlender IT-Kompetenz innerhalb des Unternehmens und damit verbunden auch die mangelnde Verfügbarkeit entsprechender Kompetenz am Arbeitsmarkt mit 38%. Den dritten Platz nehmen Schwierigkeiten bei der Anpassung der Unternehmens- und Arbeitsorganisation ein (36%). Grundsätzlich sinkt der Anteil der Unternehmen die keinerlei Hemmnisse wahrnehmen von 21% auf jetzt nur noch 13%. Die Unternehmen scheinen also in der Digitalisierung angekommen zu sein und stoßen derzeit auf die altbekannten Probleme und Hindernisse.
Gerade im Vertrieb wird digitalisiert
Spannend ist zudem die Frage, in welchen Bereichen in einem Unternehmen digitalisiert wird. Hier zeigt sich, dass gerade im Vertrieb signifikant öfter konkrete Vorhaben geplant werden, als in anderen Bereichen. Mit 63,8% nimmt der Vertrieb Platz eins ein. Zu diesem gehören alle Vertriebsaktivitäten, wie Marketing, Auftragsakquisition oder auch die Angebotserstellung. Somit kommt der Digitalisierung des Kundenkontaktes die höchste Bedeutung zu. Auf Position zwei rangiert derweil die Verwaltung mit 58,3% sowie auf Platz drei die Materialwirtschaft mit 57,7%. Unter dieser fallen Einkauf, Beschaffung und Lagerung. Abgeschlagen auf dem letzten Platz findet sich die Forschung und Entwicklung wieder, wohl auch weil einfach nicht jedes Unternehmen über eine solche entsprechende Abteilung verfügt.
Kleine Unternehmen haben Nachholbedarf
Gerade einmal 9% der befragten Unternehmen gaben an, keinen Handlungsbedarf an Digitalisierung zu haben. Gegenüber 2017 hat sich dieser Wert halbiert, was erneut unterstreicht, dass Themen rund um die Digitalisierung nun wichtiger genommen werden, als noch vor zwei Jahren. Jedoch zeigt sich auch, dass je geringer der Umsatz eines Unternehmens ist, desto höher die Quote derer, die keinen Bedarf sehen. Sehen beispielsweise in der Gruppe von Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Mio. EUR gerade einmal 0,5% keinen Handlungsbedarf, sind es bei der Gruppe von Unternehmen mit weniger als 1 Mio. EUR Umsatz gar 21,4%. (vgl. Unternehmensbefragung 2019, KfW Bankengruppe, September 2019)
12 September 2019
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