Zeiterfassung bleibt Thema
Nach dem Urteil zur Arbeitszeiterfassung des EuGHs ergab nun eine Umfrage von SD Works, dass gerade einmal die Hälfte der deutschen Unternehmen Zeiterfassungssysteme einsetzt.
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur Arbeitszeiterfassung, wir berichteten, verpflichtet die Mitgliedsstaaten dafür Sorge zu tragen, dass in allen Unternehmen die Arbeitszeit exakt erfasst wird. Geklagt hatte eine spanische Gewerkschaft gegen die deutsche Bank. Das Urteil hatte für Empörung auf vielen Seiten gesorgt. Schnell war die Rede von Rückschritt in die Steinzeit und Wiederkehr der guten alten Stempeluhr. Dabei gibt es moderne Systeme, die mit der Stempeluhr von einst nicht mehr viel gemein haben. Doch werden diese kaum genutzt.
Nur die Hälfte nutzt Zeiterfassungssysteme
Eine Umfrage von SD Works ergab nun, dass nicht einmal die Hälfte aller deutschen Unternehmen (49%) die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter erfasst. Weitere 19% der Unternehmen wendet die Zeiterfassung nur für einen Teil ihrer Mitarbeiter an. Damit nehme Deutschland von den befragten Ländern nur den vorletzten Platz, knapp vor den Niederlanden (42%) ein. (vgl. EAS-MAG vom 9.7.2019 auf de.eas-mag.digital) Ferner sei die Zeiterfassung im Vereinigtem Königreich deutlich weiter voran geschritten. Hier liege der Anteil der Unternehmen, die die Arbeitszeit ihrer Angestellten in Gänze erfassen bei bereits 63%. Nichts desto trotz müssen sich Unternehmen früher oder später mit der Arbeitszeiterfassung befassen.
Gerade kleine Unternehmen haben Nachholbedarf
Die Umfrage ergab auch, dass gerade in kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern der Anteil derjenigen, die Zeiterfassungssysteme einsetzten nochmal deutlich geringer ist. Knapp 60% dieser Unternehmen verzichten darauf, während der Anteil bei Unternehmen mit mehr als 50 Angestellten auf 92% (inklusive derjenigen die die Arbeitszeit nur für einen Teil der Belegschaft erfassen) ansteige. (vgl. ebd.) Zu meist werde die Arbeitszeiterfassung aus Finanz- und Monitoring Gründen in Deutschland eingesetzt. Der zweite wesentliche Grund sei die Personaleffizienz.
Zukunft der Arbeitszeiterfassung
Da sich in Zukunft alle Unternehmen mit der systematischen Arbeitszeiterfassung befassen müssen, werfen wir an dieser Stelle ein Blick auf die Möglichkeiten und die Trends rund ums Thema. Und um es vorweg zu nehmen, die Stechuhr wird keine Reunion erleben. Heute lassen sich Arbeitszeiten auch von unterwegs ganz einfach mit webbasierten Anwendungen von mobilen Geräten aus dokumentieren.
Viele ERP-Systeme enthalten bereits entsprechende Funktionen, die dann auch direkt mit der HR-Abteilung verbunden sind, sodass die Erfassung der Arbeitszeit am Ende sogar einen Mehrwert erzeugen kann. Mit den Daten lässt sich deutlich besser planen, wann welche Mitarbeiter zu Verfügung stehen und wann diese zu viele Überstunden machen. Gerade bei der Personalplanung im Projektmanagement ein nicht zu unterschätzendes Tool. Ferner können die Arbeitgeber die Erfassung der Arbeitszeit auch in den Verantwortungsbereich der Mitarbeiter selbst geben. Man müsse dann lediglich Stichprobenartig kontrollieren, ob die Erfassung funktioniere. (vgl. Christian Kerl vom 17.05.2019 in Westfälische Rundschau)
11 Juli 2019
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