6 Nachteile von Online-ERP
Die Einschränkungen von Cloud ERP können für Ihr Unternehmen entscheidend sein.
Neben On-Premises Software haben Unternehmen auch die Möglichkeit, ihre ERP-Software aus der Cloud zu beziehen. Wenngleich Online-ERP zahlreiche Vorteile mit sich bringt, hat es auch ein paar Nachteile gegenüber anderer Lizenzmodelle. Im Folgenden wollen wir die wichtigsten dieser Nachteile einmal näher beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Online-ERP?
- Nachteile
- 1. Lizenzkosten
- 2. Datenschutz
- 3. Eingeschränkte Offline-Funktionen
- 4. Eingeschränkte Individualisierungsmöglichkeiten
- 5. Abhängigkeit vom ERP-Anbieter
- 6. Mangelnde Kontrolle
Was ist Online-ERP?
Business Software kann im Rahmen unterschiedlicher Lizenzmodelle bezogen werden. Die wichtigste Differenzierung lässt sich dabei zwischen Cloud-ERP vs. On-Premises ERP vornehmen. Konventionell wurde ERP-Software auf den lokalen Servern eines Unternehmens installiert und von dort aus auch betrieben. Wenngleich nach wie vor viele Anbieter ihre Software lokal anbieten, geht der Trend in Richtung der Cloud.
ERP-Software aus der Cloud
Cloud-basierte ERP-Software wird Unternehmen über das Internet zur Verfügung gestellt. Betriebe befinden sich bei diesem Lizenzmodell nicht im Besitz der Software, sondern "mieten" diese lediglich. Die Bezeichnungen "Cloud-ERP" und "Online-ERP" lassen sich somit synonym verwenden. Gebräuchlich ist auch die Bezeichnung Software-as-a-Service (SaaS).
6 Nachteile von Online-ERP
Jedes Lizenzmodell geht mit eigenen Vor- und Nachteilen einher. Bei einer On-Premises ERP-Software sind hier beispielsweise die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten oder die anfallenden Maßnahmen zur Wartung und Instandhaltung zu nennen. Diese kommen bei Online-ERP-Software nicht zum Tragen. Dafür haben diese Systeme jedoch eigene Nachteile, mit denen wir uns im Folgenden einmal näher auseinandersetzen wollen.
Vor- und Nachteile von Online-ERP
Im Vorab sollte jedoch herausgestellt werden, dass sich Unternehmen nicht nur auf die Nachteile fixieren, sondern einen ganzheitlichen Blick auf Vor- und Nachteile werfen sollten. Letztlich geht es darum, ein System zu finden, welches die eigenen Geschäftsprozesse vollumfänglich abbilden und die individuellen Anforderungen des Unternehmens unterstützen. Der Artikel "5 Vorteile einer Cloud-basierten ERP-Software" befasst sich näher mit den Vorteilen von Online-ERP.
1. Lizenzkosten
Obwohl sich viele Unternehmen für ein Cloud-ERP-System entscheiden, weil sie keine hohen Anfangskosten wünschen, liegen die Lizenzkosten für Online-ERP weitaus höher. Es gibt also einen Punkt, an dem die Kosten für ein Online-ERP denen eines lokalen ERP gleich ausfallen.
Laufende Kosten bedenken
Sie müssen sich also genau überlegen, wo dieser Punkt liegt. Zu oft denken Unternehmen nur kurzfristig und entscheiden sich für eine Cloud-ERP-Software, um hohe Anfangskosten zu vermeiden. Die Gesamtbetriebskosten (TCO) können jedoch wesentlich höher ausfallen.
2. Wie steht es um den Datenschutz?
Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Cloud-basierter IT sind nach wie vor einer der Hauptgründe für Unternehmen, auf Online-ERP zu verzichten. Häufig werden diese befeuert von prominenten Datenschutz-Lecks, die durch die Medien gehen. Da innerhalb der ERP-Software alle zentralen Unternehmensdaten in einer einheitlichen Datenbank zusammengeführt werden, sind Vorbehalte und Bedenken zum Schutz dieser Daten in der Cloud
Datenschutz in der Cloud
Tatsächlich liegen Daten in der Cloud jedoch nicht grundsätzlich mehr oder weniger sicher als auf den hauseigenen Servern. Unternehmen, die eine lokale Software nutzen, haben selbst für den Schutz ihrer Daten aus den hauseigenen Servern Sorge zu Tragen.
Wenngleich die lokale ERP-Software eines kleinen, mittelständischen Unternehmen ein weniger attraktives Ziel für Hacker sein mag, ist es jedoch häufig ein leichteres Ziel als Rechenzentren großer, international-aufgestellter Cloud-ERP-Anbieter. Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auf der Datenschutz-Seite.
3. Eingeschränkte Offline-Funktionalitäten
Dieser Punkt schließt ein bisschen an die Bedenken der Datensicherheit an. Da ein Cloud ERP nur mit einer guten Internetverbindung funktionieren kann, besteht die Gefahr, dass die ERP-Software bei Internet-Ausfällen nicht umfassend genutzt werden kann. Da das ERP geschäftskritische Prozesse unterstützt, können Ausfallzeiten großen Schaden anrichten.
Stabile Internetverbindung notwendig
Erwähnenswert ist, dass auch Online-ERP häufig über Offline-Funktionen verfügen. Der Umfang der offline-verfügbaren Funktionen ist jedoch zumeist sehr eingeschränkt. Bei einem Internet-Ausfall ist somit das System nur sehr eingeschränkt nutzbar. Unternehmen, die eine ERP-Software aus der Cloud beziehen wollten, sollten somit sicherstellen, dass eine stabile Internetverbindung gewährleistet werden kann.
4. Customization: Eingeschränkte Individualisierungsmöglichkeiten
Die meiste Cloud-Software bietet keine umfangreichen Anpassungs- und Integrationsoptionen. Dies macht es schwierig, die Lösung an Ihre vorhandene IT-Infrastruktur anzubinden. Im Gegensatz zu lokalen oder gehosteten ERP-Systemen sind Sie auf das Angebot des Anbieters beschränkt und ihr eigener Beitrag ist minimal.
Module und Skalierbarkeit
Dafür profitieren Unternehmen, die Online-ERP nutzen, jedoch auch von der Flexibilität Cloud-basierter Lösungen. Werden zusätzliche Module benötigt, lassen sich diese im Rahmen vorgegebenen Möglichkeiten des Systems flexibel hinzubuchen. Gleiches gilt für zusätzliche Nutzerzugänge oder zusätzlichen Speicherplatz.
5. Abhängigkeit vom ERP-Anbieter
Die Entscheidung für ein Online-ERP ist quasi "Outsourcing" von ERP. Schließlich sind Sie nicht der Eigentümer. Das System wird über die Server des Anbieters betrieben. Sie sind für das Funktionieren der ERP-Software (und damit Ihres Unternehmens) auf Ihren Anbieter angewiesen.
Ausfallzeiten
Große, renommierte Cloud-Anbieter sind jedoch auch sehr darauf bedacht, die Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten. Häufig sind zudem Statistiken zu den Ausfallzeiten großer Cloud-Betreiber öffentlich zugänglich - und minimal. Auch können Anbieter Auskunft über die eigenen Ausfallzeiten geben.
6. Mangelnde Kontrolle
Zu guter Letzt geht mit Punkt 5, der Abhängigkeit vom Anbieter, auch eine eingeschränkte Kontrolle über das System einher. Bei der Nutzung einer lokalen ERP-Software entscheiden Unternehmen beispielsweise selbst darüber, ob und wann sie welche Updates fahren. Bei Online-ERP trifft der Anbieter diese Entscheidung.
Geringerer Aufwand in puncto Maintenance
Dafür entsteht Unternehmen jedoch im Vergleich zu lokaler ERP-Software ein deutlich geringerer Aufwand bei der Wartung und Instandhaltung des Systems. So gilt es immer abzuwägen, welches Lizenzmodell den Anforderungen des eigenen Betriebes am besten gerecht wird.
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