Was ist MRP 2?

Manufacturing Resource Planning: Definition, Unterschied zum MRP 1, Vor- und Nachteile, Zusammenspiel mit dem ERP und viele weitere Informationen.

Das Manufacturing Resource Planning stellt die Erweiterung des MRP bzw. MRP 1 oder MRP I dar und ist wichtiger Bestandteil der IT-Infrastruktur produzierender Unternehmen. Im Folgenden wollen wir uns daher einmal näher mit dem Begriff des MRP 2 befassen und dabei die folgenden Themen näher beleuchten:

Inhaltsverzeichnis

Was ist MRP? 

Die Abkürzung „MRP“ steht für das Material Requirements Planning; den englischen Ausdruck für die Materialbedarfsplanung. „MRP“ wird gleichzeitig auch als Bezeichnung für Softwaresysteme für die Materialbedarfsplanung verwendet. Sie dienen Unternehmen zur Berechnung der Komponenten und Materialien, die zur Herstellung eines Produktes benötigt werden. Softwareseitig ist das MRP zumeist Teil von Produktionsplanungs- und Steuerungssystemen (PPS), welche wiederum Bestandteil einer ganzheitlichen ERP-Software sein oder als eigenständige Lösung eingesetzt werden können.

Push- und Pull-Systeme

Das MRP ist als sogenanntes „Push-“Produktionsplanungssystem zu betrachten. Im Material Requirements Planning wird der der Lagerbedarf im Voraus bestimmt. Güter werden dann produziert (oder erworben, Stichwort „Make or Buy“), um den vom System prognostizierten Bedarf zu decken. Bei Systemen wie Lean-Production handelt es sich hingegen um ein sogenanntes Pull-System. Hier wird nichts produziert oder erworben, ohne dass es Nachweise für eine tatsächlich Nachfrage; nicht eine prognostizierte Nachfrage; gibt.

Was ist MRP 2? 

Das MRP 2 oder MRP II ist das Manufacturing Resource Planning und eine Erweiterung des MRP bzw. MRP 1. Es wurde in den 1980er-Jahren entwickelt und sollte Unternehmen ein weiter gefasstes Planungs- und Kontrollwerkzeug bieten, als das MRP 1.

Funktion eines MRP 2 Systems

Als Softwaresystem dient es Unternehmen zur Erstellung von Produktionsplänen über eine Berücksichtigung von verfügbaren Maschinen und Arbeitskräften sowie eintreffenden Materialien. Konkret definiert es, welche Ressourcen zu welchen Zeitpunkt in welcher Menge erforderlich sind, um alle wichtigen Geschäftsprozesse ausführen zu können.  Auch kann das MRP 2 Kapazitätsprobleme m Produktionsplan identifizieren. Es lassen sich Diskrepanzen zwischen den verfügbaren Ressourcen und dem geplanten Verbrauch identifizieren.

MRP vs. MRP 2 

Das MRP 2 ist die Weiterentwicklung des MRP 1 bzw. MRP. Im Folgenden werden eine wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede einmal gegenübergestellt.

MRP 1 und MRP 2: Gemeinsamkeiten 

  • Werden in produzierenden Unternehmen genutzt
  • Können Bestandteil eines ganzheitlichen ERP-Systems sein
  • Nutzen Produktionsplan, Stücklisten und Materialbestand
  • Dienen Unternehmen zur Berechnung des Materialbedarfes

MRP 1 und MRP 2: Unterschiede 

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist, dass das MRP 2 neben der Materialbedarfsplanung noch weitere Funktionen umfasst:

  • Abdeckung weiterer Abteilungen (Einkauf, QM, Finanzen, etc.),
  • Fähigkeit, Produktionsprozesse zu simulieren,
  • Planung aller Fertigungsressourcen (nicht nur Material),
  • Optimierte Kalkulation von Arbeitszentren und Routen und
  • Kalkulationen basierend auf Nachfrage und Marktlage.

MRP 2 oder ERP? 

Es gibt wesentliche Gemeinsamkeiten zwischen MRP- und ERP-Systemen. Besonders moderne MRP 2 Systeme gleichen in Bezug auf den Funktionsumfang im Bereich der Produktion ERP-Software. Mit beiden Softwarelösungen lassen sich wichtige Ressourcen im Unternehmen planen, verwalten und möglichst effizient einsetzen.

Unterschied zwischen ERP und MRP 2 

Wesentlicher Unterschied ist, dass ERP-Systeme darüber hinaus noch über weitere Funktionen aus anderen Bereichen verfügen. So kann beispielsweise eine ERP-Software auch ein CRM-Modul umfassen, ein MRP-System jedoch im Standard nicht. So ist ein MRP dem ERP unterzuordnen. Gleichsam umfasst nicht jedes ERP-System auch MRP-Funktionen. Branchenspezifische Systeme für Dienstleistungsunternehmen, die keine eigene Ware produzieren, umfassen beispielsweise in der Regel keine MRP- bzw. MRP 2-Module (vgl. manufacturing-software-blog.mrpeasy.com, 19.09.2022).

MRP 2 oder APS?

APS ist die Abkürzung für Advanced Planning and Scheduling. Diese Systeme unterstützen Unternehmen bei der Planung, Verwaltung und Kontrolle der gesamten Lieferkette. APS-Systeme können entweder als Bestandteil einer ERP-Software (hier u.a. im Rahmen eines SCM-Moduls), oder ergänzend zu dieser, zum Einsatz kommen. APS-Systeme unterstützen entlang der gesamten Supply Chain sowohl die operative als auch die strategische Planung.

Vorteile eines APS-Systems 

Vorteil eines APS-Systems ist, dass es Betriebe ebenso wie auch ein MRP 2 System bei der Planung von Produktionsaufträgen unterstützt. Darüber hinaus adressiert es jedoch durch den Blick auf die gesamte Lieferkette auch die Herausforderungen moderner, globaler Supply Chains, in denen das Handeln eines Gliedes möglichst genau auf das anderer Glieder abgestimmt werden muss, um Lieferengpässe oder den berüchtigten Peitscheneffekt (engl. Bullwhip Effect) möglichst zu vermeiden.

Vor- und Nachteile des MRP 2 

Mit der Nutzung eines MRP 2 Systems gehen zahlreiche Vorteile einher. So kommen sämtliche Vorteile, die auch mit der Nutzung eines MRP 1 Systems einhergehen, zum Tragen. Darüber hinaus lassen sich der Maschineneinsatz und die Produktion optimieren. Auch trägt das MRP 2 zu einer verbesserten Koordination und Kontrolle von Beständen und Produktion bei. Bestelländerungen lassen sich vereinfacht anpassen. Ausgaben für Outsourcing-Maßnahmen und Leerlaufzeiten lassen sich zudem reduzieren. Schließlich erlangen Unternehmen auch detaillierteres finanzielles Wissen über geplante und tatsächliche Produktion.

Nachteile des MRP 2 

Die Neueinführung einer Unternehmenssoftware ist für Unternehmen immer auch mit einem gewissen Risiko verbunden. So besteht beispielsweise das Risiko, dass die neue Softwarelösung seitens der Belegschaft auf Ablehnung trifft. Um dem vorzubeugen ist es imminent wichtig, die Mitarbeiter und späteren Systemanwender möglichst früh in das Projekt mit einzubeziehen und ihnen die Vorteile; auch für den eigenen Arbeitsalltag; vor Augen zu führen.

Der Ressourcenaufwand 

Darüber hinaus erfordert die Implementierung einer neuen Unternehmenssoftware immer auch Ressourcen wie Zeit und finanzielle Mittel, obgleich diese Investition in den eigenen Betrieb langfristig auch einen entsprechenden ROI erzielt.

(Stamm-)datenpflege 

Damit ein MRP 2 System zuverlässige Berechnungen anstellen kann, bedarf es zunächst einer soliden Datenbasis mit möglichst hoher Datenqualität. Dazu bedarf es einer regelmäßigen (Stamm-)datenpflege. Unterm Strich vereinfacht ein geeignetes MRP 2 System betriebliche Abläufe in produzierenden Unternehmen jedoch deutlich.

Fazit: Von MRP bis APS 

Zusammenfassend handelt es sich beim Manufacturing Resource Planning (MRP 2 oder MRP II) um die Erweiterung des Material Requirements Planning (MRP bzw. MRP 1 oder MRP I). MRP 2 Systeme können entweder als eigenständige Lösungen, oder auch als Komponente ganzheitlicher ERP-Systeme zum Einsatz kommen. Gleiches gilt für Advanced Planning and Scheduling Systeme (APS-Systeme), die im Gegensatz zu MRP 2 Systemen auch den Zusammenhang des eigenen Unternehmens mit all seinen Prozessen und der gesamten Supply Chain miteinbeziehen.  

Kategorie: Mrp

Starten Sie Ihre ERP-Auswahl

Finden Sie das richtige ERP-System für Ihr Unternehmen

In welcher Branche sind Sie tätig?

Warum dies bei der ERP-Auswahl wichtig ist: Bei der Auswahl ist es wichtig, Ihre Branche zu berücksichtigen. Ein ERP-System muss perfekt zu Ihren Geschäftsprozessen passen. Diese Prozesse sind je nach Branche unterschiedlich. So arbeitet beispielsweise ein Großhändler anders als ein Bauunternehmen und benötigt daher unterschiedliche ERP-Funktionalitäten.

Wie sind Ihre Fertigungsaufträge geplant?

In welchen Fertigungsmengen produzieren Sie?

Auf welche Art von Bauaktivitäten sind Sie spezialisiert?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen (Teil 1 von 2)

Arbeitet Ihr Unternehmen auf Projektbasis?
Arbeiten Sie oft mit verschiedenen Parteien zusammen?
Verwaltet Ihr Unternehmen Immobilien?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen (Teil 2 von 2)

Führen Sie viele Wartungsarbeiten durch?
Möchten Sie auch Betriebsmittel planen können?
Möchten Sie die Arbeitszeiten Ihrer Mitarbeiter erfassen?

Was für ein Einzelhändler sind Sie?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Wie viele physische Verkaufsstellen haben Sie?
An welche Art von Kunden liefern Sie?
Importieren Sie Artikel?
Exportieren Sie auch Artikel?

Welche Art von Dienstleister sind Sie?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Ist Ihnen die Zeiterfassung wichtig?
Arbeiten Sie nach Stundensatz und/oder Festpreis?
Ist HRM ein wichtiger Teil Ihres Unternehmens?
Arbeitet Ihr Unternehmen auf Projektbasis?
Liefern Sie in der Regel an Unternehmen oder Verbraucher?

Welche Art von Ausbildung bieten Sie an?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen (Teil 1 von 2)

Sind Ihre Kunden Mitglied bei Ihnen?
Möchten Sie das System auch für die Registrierung von Kursteilnehmern nutzen?
Möchten Sie das System auch für HRM nutzen?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen (Teil 2 von 2)

Geben Sie auch Fernunterricht?
Arbeiten Sie mit Stundenplänen und Standortplanung?
Muss das ERP-System mit anderen Paketen verknüpft werden?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Ist Ihnen die Zeiterfassung wichtig?
Arbeiten Sie nach Stundensatz und/oder Festpreis?
Ist HRM ein wichtiger Teil Ihres Unternehmens?
Arbeitet Ihr Unternehmen auf Projektbasis?
Liefern Sie in der Regel an Unternehmen oder Verbraucher?

Auf welche Art von Pflege sind Sie spezialisiert?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Möchten Sie das ERP-System auch für die Kundenregistrierung nutzen?
Bietet Ihr Unternehmen Übernachtungen an?
Muss das ERP-System mit anderen Paketen verknüpft werden?
Nämlich:
Bieten Sie Pflege vor Ort an?

Auf welche Art von Gewerbe sind Sie spezialisiert?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Haben Sie einen Webshop, der integriert werden muss?
Wie viele physische Filialen mit Point-of-Sale haben Sie?
Importieren Sie auch Waren?
Exportieren Sie auch Waren?
An welche Art von Kunden liefern Sie?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Ist Ihnen die Zeiterfassung wichtig?
Arbeiten Sie nach Stundensatz und/oder Festpreis?
Ist HRM ein wichtiger Teil Ihres Unternehmens?
Arbeitet Ihr Unternehmen auf Projektbasis?
Liefern Sie in der Regel an Unternehmen oder Verbraucher?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen (Teil 1 von 2)

Möchten Sie, dass das ERP-System für das IoT (Internet der Dinge) gerüstet ist?
Möchten Sie eine Verknüpfung mit wichtigen Lieferanten wie der Technische Unie und Rexel?
Führen Sie auch Wartungsarbeiten durch?
Müssen Arbeitsaufträge mobil eingegeben werden?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen (Teil 2 von 2)

Sollte das System offline konsultiert werden können?
Möchten Sie Maschinen aus der Ferne überwachen?
Arbeiten Sie auch auf Projektbasis?
Müssen Sie Kältemittel registrieren?

Welche Art von Versorgungsunternehmen haben Sie?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Arbeitet Ihre Organisation auf Projektbasis?
Arbeiten Sie mit vielen verschiedenen Akteuren zusammen?
Verwaltet Ihre Organisation Immobilien?
Führen Sie viele Wartung durch?
Brauchen Sie eine Zeiterfassung für Ihre Mitarbeiter?

Öffentlicher Sektor und NGOs

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Arbeiten Sie auf Projektbasis?
Wünschen Sie eine Mitgliederverwaltung?
Muss das ERP-System mit anderen Paketen verknüpft werden?
Nämlich:
Muss das ERP-System mobil verfügbar sein?

Welche Art von Logistikdienstleistungen bieten Sie an?

Organisieren Sie die Ladungen wie folgt?

Sammelgut/Teilladungen (LTL)
Sammelgut/Teilladungen, die in einem Zentrum für mehrere Auftraggeber gebündelt werden
FTL
Komplettladungen für mehrere Auftraggeber
Dedicated Logistics
Transport für einen Auftraggeber

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Haben Sie einen eigenen Fuhrpark?
Müssen Waren gekühlt transportiert werden?
Importieren Sie Artikel?
Exportieren Sie auch Artikel?

Welche Art der Produktion betreibt Ihr Unternehmen?

Auf welche Art von Fertigung sind Sie spezialisiert?

Wie sind Ihre Fertigungsaufträge geplant?

In welchen Fertigungsmengen produzieren Sie?

Fragen zu Ihren Geschäftsprozessen

Führen Sie regelmäßige Wartungsarbeiten durch?
Arbeiten Sie mit Service Level Agreements?
Soll das ERP-System mit anderen Programmen verknüpft werden können?
Arbeiten Sie auf Projektbasis?
Möchten Sie Stunden im System erfassen?

Geben Sie die Anzahl der Mitarbeiter und Benutzer ein

Mitarbeiter
Benutzer (fakultativ)

Fragen zu Ihrer Organisation

Hat Ihr Unternehmen mehrere Niederlassungen?
Wie viele Lagerhäuser haben Sie?
Arbeiten Sie mit mehreren Währungen?
Sind Sie international tätig?
Hat die Hauptverwaltung ihren Sitz in Deutschland?
ERP-Anbieter suchen...
Systeme gefunden

Füllen Sie das Formular aus und erhalten Sie unverbindlich Informationen über die 7 am besten geeigneten Anbietern.

Ihre Anfrage ist erfolgreich bei uns eingegangen

  • Auf der Grundlage der von Ihnen gelieferten Informationen geht unser Berater unverbindlich an die Arbeit
  • Unser Berater trifft eine Auswahl unter den ERP-Anbietern, die am besten zu Ihrem Unternehmen passen.
  • Sie erhalten eine kostenlose Auswahlliste mit Informationen über die 7 geeignetsten Anbietern
  • Im Falle von Fragen oder Unklarheiten meldet sich unser Berater möglicherweise bei Ihnen
Longlist anzeigen
Auswahl neu starten

Materialwirtschaft: Ziele mit diesen 4 Funktionen erreichen

Vom MRP bis zur automatisierten Abrechnung: Mit diesen 4 Funktionen optimieren Sie Ihre Materialwirtschaft mit dem ERP.

Lesen Sie weiter

Bestandsmanagement mit der ERP-Software

Mithilfe einer ERP-Software lässt sich der Lagerbestand entlang der gesamten Lieferkette verfolgen und optimieren. Wie, erfahren Sie hier.

Lesen Sie weiter

Software für die Materialwirtschaft

ERP-Software für die Materialverwaltung: Erfahren Sie mehr darüber, was ERP-Software in Sachen Bestandsverwaltung und Co. leisten kann.

Lesen Sie weiter