Welche ERP-Software ist die beste?
Von der Marktsondierung bis zum Lastenheft: So finden Sie das richtige System für Ihr Unternehmen.
Der ERP-Markt ist ebenso groß wie auch vielfältig. Entsprechend schwer fällt es zahlreichen Unternehmen, eine geeignete Lösung zu finden. Im Folgenden befassen wie uns daher einmal näher mit der Fragestellung „Welche ERP-Software ist die beste?“. Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen: Keine Top-10-Liste kann diese Frage tatsächlich beantworten, da die Anforderungen von Betrieb zu Betrieb stark variieren.
Inhaltsverzeichnis
Blick auf den ERP-Markt
Der ERP-Markt ist einerseits von bekannten Hausnamen geprägt. Dazu zählen SAP, Oracle, Microsoft, Infor und Sage. SAP ist am Umsatz gemessen das größte europäische Softwarehaus, sowie das drittgrößte der Welt. Auf dem internationalen Markt hat es einen Marktanteil von etwas über 19 Prozent (Stand 2022).
ERP-Weltmarkt: Anteil kleinerer Anbieter
Neben diesen Playern fällt jedoch, Stand 2022, über die Hälfte des Marktanteils auf andere Anbieter. Dies verdeutlicht die Vielfalt des Softwaremarktes in diesem Segment. Bei einer Suchmaschinen-Abfrage nach den besten ERP-Anbietern ist es nicht unwahrscheinlich, dass vor allem die großen Anbieter in Rankings erscheinen. Schließlich handelt es sich hierbei um etablierte Markennamen mit erheblichem Marktanteil. Die Tatsache, dass über 50% des Marktes auf andere Anbieter entfällt, verdeutlicht jedoch, dass auch die Lösung eines weniger-bekannten Anbieters den eigenen Anforderungen gerecht werden kann.
Der ERP-Markt in Deutschland
Auch in Deutschland entfällt ein nennenswerter Anteil des Märktes auf kleinere Anbieter. Hier sind es rund 48 Prozent. Neben SAP aus Walldorf und Microsoft zählen hier beispielsweise abas, Infor, Asseco oder GUS zu den Unternehmen mit vergleichsweise großem Marktanteil (vgl. Norbert Gronau, „Der Markt für EP-Systeme“, erp-management.de, 06.09.2021). Bei einer Deutschland-spezifischen Suchmaschinenabfrage; entweder durch Standort-Aktivierung oder durch begriffliche Eingrenzung; ist es somit auch wahrscheinlich, dass diese Namen in Rankings vertreten sein werden.
ERP-Rankings
Doch wie aussagekräftig sind derartige Rankings eigentlich? Dies hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wobei die Quelle zu den wichtigsten Parametern zählt. Einige Rankings, die in Suchmaschinen-Ergebnissen erscheinen, werden direkt von Anbietern bereitgestellt. Dies ist jedoch auf der Website selbst nicht ersichtlich, sondern erst bei einem Blick in das Impressum. Obgleich auch Rankings von Anbietern Vorteile mit sich bringen, handelt es sich nicht um eine unabhängige Quelle. Einige Rankings auf anderen Websites enthalten darüber hinaus bezahlte Werbung. Systemhäuser und Vertriebspartner haben in diesen Fällen eine Platzierung auf der jeweiligen Website erworben.
Nach welchen Kriterien wird selektiert?
Um sicherzustellen, dass das Ranking möglichst unabhängig und neutral ist, sollte auch ersichtlich sein, wie der Herausgeber bei der Zusammenstellung vorgegangen ist, sich welche Methodik genutzt wurde, um beispielsweise eine Top-10-Liste der besten ERP-Systeme aufzustellen. Sind diese Kriterien auch für den eigenen Betrieb bzw. die Auswahl einer ERP-Software für die eigenen Zwecke von Relevanz, erhält das Ranking eine gewisse Aussagekraft. Insbesondere, wenn es sich um branchenspezifische Rankings oder anderweitige Eingrenzungen handelt, die auch auf den eigenen Betrieb zutreffen, kann ein Ranking ein guter erster Anhaltspunkt sein.
So gelingt die ERP-Auswahl
Anstatt „Welche ERP-Software ist die beste“-Rankings als ultimatives Auswahltool zu nutzen, sollten sie stattdessen als Orientierungshilfe fungieren. Denn: Die Anforderungen jedes Unternehmens an eine ERP-Software sind individuell. Eine ERP-Software stellt das Herzstück der unternehmenseigenen IT-Infrastruktur dar. Das bedeutet, dass eine geeignete ERP-Software alle Geschäftsprozesse digital abbilden muss.
Software muss individuelle Prozesse abbilden können
Je nach Branche oder Ausrichtung des Unternehmens kann es sich hierbei um sehr spezifische, verschachtelte Abläufe handeln, die nicht jede Software ohne Weiteres abbilden kann. Dabei ist es nicht von Bedeutung, wie „gut“ oder umfangreich das System im Allgemeinen ist; es geht darum, ein System zu finden, welches den individuellen Anforderungen des eigenen Betriebes gerecht wird. Hierbei muss es sich nicht zwingend um eine auf dem Weltmarkt bekannte Lösung handeln; auch kleinere Branchenlösungen können ebenso geeignet sein.
Lastenheft erstellen
Um ein geeignetes System für den eigenen Betrieb finden zu können, ist die Erstellung eines Lastenheftes unabdingbar. Hier werden alle Anforderungen eines Unternehmens an ein geeignetes System zusammengefasst. Anbietern dient es als Entscheidungsgrundlage, ob Sie ein Projekt umsetzen können. Weiterführende Informationen zum ERP-Auswahlprozess finden auf der Seite ERP-Auswahl.
Fazit: So finden Sie die richtige ERP-Software
Unternehmen jeder Branche können von der Nutzung einer ERP-Software profitieren. Die Anforderungen variieren jedoch von Betrieb zu Betrieb teils stark. Aus diesem Grund sind ERP-Rankings, die bei einer kurzen Suchmaschinen-Abfrage erscheinen, auch nur begrenzt aussagekräftig. Sie beziehen die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens nicht mit ein, sondern können lediglich als erste Marktsondierung dienen. Hinzu kommt, dass viele dieser Rankings nicht von unabhängigen Quellen zur Verfügung gestellt werden, und nicht immer ersichtlich ist, welche Kriterien bei der Systemauswahl genutzt wurden.
Starten Sie Ihre ERP-Auswahl
Finden Sie das richtige ERP-System für Ihr Unternehmen
Schnittstelle, Integration, Plugin, Add-On - Eine Definition
Wir bringen Licht in den Dschungel der Software-Begrifflichkeiten und gehen dabei auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein.
Lesen Sie weiterSoftwarelizenzen: Definition und Arten
Es gibt zahlreiche Arten von Softwarelizenzen im Business-Software-Universum. Die Wichtigsten im Überblick.
Lesen Sie weiterAdd-Ons: Erweiterungen Ihrer ERP-Software
Was ist der Unterschied zwischen ERP-Add-Ons und Plug-Ins? Und welche Anbindungen zu Drittsystemen sind besonders wichtig?
Lesen Sie weiter