Was ist EAM? Enterprise Asset Management

Mittels EAM lassen sich die Assets einer Firma effizient verwalten. Dank moderner Softwarelösungen wie dem ERP geschieht dies heute zumeist automatisiert.

Das Enterprise Asset Management (EAM) ist in unterschiedlichen Branchen von großer Bedeutung und dient hier der Optimierung der Qualität und Auslastung unternehmerischer Assets. Im Zeitalter der Digitalisierung lässt sich das EAM mithilfe geeigneter Softwarelösungen in vielen Bereichen automatisieren. Im Folgenden werfen wir daher einen näheren Blick auf das Enterprise Asset Management und seine Funktionen und Einsatzbereiche und beleuchten zudem, wie es mithilfe einer ganzheitlichen ERP-Software optimiert werden kann.

Inhaltsverzeichnis 

Was ist EAM? – Enterprise Asset Management 

EAM steht für Enterprise Asset Management. Im deutschen Sprachgebrauch wird es auch als Anlagenwirtschaft bezeichnet.

Begriffliche Abgrenzung 

Der englische Begriff birgt Verwechslungsgefahr, dass die Bezeichnung „Asset Management“ insbesondere im deutschen Sprachgebrauch auch als Vermögensverwaltung interpretiert werden kann. Auch ist das Enterprise Asset Management vom Facility Management abzugrenzen, welches sich konkret mit der Verwaltung von Gebäuden beschäftigt.

Was umfasst das EAM? 

Bei der Anlagenwirtschaft handelt es sich um die Verwaltung sämtlicher betrieblicher Anlagen, welche sowohl das gesamte Sachanlagevermögen (wie beispielsweise Industrieanlagen, Maschinen, Gebäude und Infrastruktureinrichtungen), als auch Teile des Umlaufvermögens (wie beispielsweise die Ersatzteilwirtschaft) umfassen können. Die Anlagenwirtschaft ist eine eigene Managementdisziplin in Unternehmen und umfasst auch die Kosten- und Investitionsplanung des Anlagevermögens.

Was ist ein EAM-System? 

In unserer modernen Zeit werden unter dem Begriff des Enterprise Asset Managements die Kombinationen von Systemen, Software und Services zur Verwaltung und Steuerung betrieblicher Assets und Ausrüstung zusammengefasst. All diese Softwarelösungen, Systeme und Services verfolgen dabei das Ziel, die Produktivität zu steigern, die Betriebskosten zu senken und vor allem die Auslastung und Qualität der Assets während ihres gesamten Lebenszyklus zu optimieren. Ein EAM-System unterstützt Unternehmen dabei.

Internet of Things

Moderne EAM-Systeme greifen dabei auch auf die Möglichkeiten des sogenannten „Internet der Dinge“ (IoT) zurück. Es ermöglicht Betrieben die Verknüpfung unterschiedlicher Assets; von Ventilen bis hin zu Fahrzeigen und großen Anlagen über Systeme und Sensoren. Gleichsam können so wichtige Daten gesammelt werden, welche sich dann mittels KI-Verfahren auswerten lassen. Wartungsteams können aus diesen Analysen wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen und so die Effizienz steigern (vgl. ibm.com, 27.09.2022).

EAM mittels ERP-Software 

EAM-Systeme, -Module und -Funktionen sind häufig auch Teil ganzheitlicher ERP-Lösungen. So haben die meisten großen, renommierten ERP-Anbieter EAM-Module im Portfolio, die sich entweder als unabhängige Lösung oder vielmehr als Bestandteil einer ganzheitlichen ERP-Software betreiben lassen. Zu beachten ist, dass EAM-Funktionen nicht zwingend in der Standard-Version jedes Systems umfasst sind. Unternehmen, die separate EAM- und ERP-Systeme betreiben wollen, sollten zudem berücksichtigen, ob sich Schnittstellen zwischen den Anwendungen einrichten lassen, um einen nahtlosen Informationsaustausch zu gewährleisten.

Der ISO 55000-Standard 

Die Internationale Organisation für Normung hat im Jahr 2014 mit der ISO 55000eine normative Grundlage für die Anlagenwirtschaft geschaffen. Ausschlaggebend hierfür waren Entwicklungen in Großbritannien. In England wurde im Jahr 2022 eine Umfrage über die Effektivität der Anlagenverwaltung in unterschiedlichen Betrieben durchgeführt. Dabei kam heraus, dass sich Betriebe vor allem eine Art einheitliche Sprache wünschten. Mit dem ISO 55000-Standard gibt es nun eine solche Norm. Unternehmen auf der Suche nach einem ERP- bzw. EAM-System können diese bei der Software-Auswahl berücksichtigen.

Funktionen des Enterprise Asset Managements 

Ein effektives EAM verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und umschließt so die folgenden Bereiche:

  • Arbeitsmanagement,
  • Asset-Wartung,
  • Planung und Terminierung,
  • Supply Chain Management (SCM),
  • Umweltschutz,
  • Gesundheitsschutz und
  • Arbeitsschutz (vgl. Ibm.com, 27.09.2022).

Aus der Vielfalt des Aufgabenspektrums wird deutlich, warum EAM-Funktionen häufig Teil eines ERP-Systems sind. Sie kommen in unterschiedlichen Geschäftsbereichen und für unterschiedliche Zwecke zum Tragen. Ein modular-aufgebautes ERP-System, welches die gesamten Geschäftsprozesse eines Unternehmen digital abbildet, kann auch Funktionen des EAM vollumfänglich abdecken und unterstützen.

Bedeutung des Enterprise Asset Managements 

Auch wird deutlich, wie wichtig das Enterprise Asset Management für Unternehmen ist. Die Bereiche Umwelt-, Natur- und Arbeitsschutz gewinnen nicht nur an Bedeutung, sondern auch zunehmend an öffentlichem Interesse. Insbesondere für größere Unternehmen ist es heutzutage nahezu unabdingbar nicht nur umfassende Maßnahmen in diesen Bereichen zu ergreifen, sondern die bestehenden Maßnahmen auch stetig zu hinterfragen, zu optimieren und den sich wandelnden externen Faktoren, wie beispielsweise gesetzlichen Änderungen, anzupassen.

Anwendung des EAM in unterschiedlichen Branchen 

Das Enterprise Asset Management ermöglicht Unternehmen zahlreicher Branchen die Optimierung von Assets. Dazu zählen:

  • Atomindustrie,
  • Biowissenschaften,
  • Chemie und Bergbau,
  • Energie- und Versorgungswirtschaft,
  • Fertigung,
  • Gesundheitswesen und
  • Transportwesen (vgl. ibm.com, 27.09.2022).

Allein aus dieser Übersicht wird die Relevanz eines adäquaten Enterprise Asset Managements deutlich. Beispielsweise muss in der Atomindustrie besonderen Wert auf ein rechtskonformes EAM gelegt werden. Die Bereiche Arbeits- und Gesundheitsschutz spielen eine besondere Rolle.

Kategorie: Ressourcenplanung

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