Lagersoftware mit Scanner: Effektiveres Warehouse-Management
Welche Rolle Scanner im Warehouse spielen welche Vorteile sie für die Lagerverwaltung mit sich bringen.
Ein Scanner-basiertes Lagerverwaltungssystem (LVS) kann Warehouse-Prozesse transparenter gestalten und Zeit ebenso wie finanzielle Ressourcen einsparen. Wie diese Lösungen funktionieren und welche Rolle unterschiedliche Scanner im Lager spielen, beleuchten wir im Folgenden. Werfen wir zunächst einen Blick auf die unterschiedlichen Art von Scannern, die im Bereich der mobilen Datenerfassung im Lager zum Einsatz kommen können.
Inhaltsverzeichnis
Scanner: Unterschiedliche Identifikationssysteme
Die mobile Datenerfassung (MDE) dient, wie der Name suggeriert, der Erfassung von Informationen abseits einer stationären Arbeitsplatzes. Dazu bedarf es entsprechender Hardware, wie Handlesegeräte oder vergleichbarer mobiler Geräte, mit denen Mitarbeiter im Lager Informationen von Artikeln, Paletten & Co. auslesen können.
Die erfassten Daten stammen dabei aus einer übergelagerten Softwaresystem, wie beispielsweise dem Enterprise Resource Planning (ERP). Je nach Anwendungsbereich können Geräte zum Einsatz kommen, die auf unterschiedlichen Technologien bzw. Identifikationssystemen basieren.
Barcode-Scanner
Einerseits wären da die Barcode-Scanner. Die meisten dürften mit den Balken- bzw. Strichcodes bereits aus dem Einzelhandel vertraut sein. Die eigentliche Erstellung von Barcodes erfolgt auf Grundlage etablierter Standards.
Manche Unternehmen benötigen eine ERP-Software, mittels derer sich Barcodes generieren lassen. Entsprechende Features können beispielsweise mit einigen, gesonderten SCM-Modulen abgedeckt werden. An dieser Stelle wollen wir uns jedoch auf den Lese- bzw. Scan-Prozess im Lager beschränken.
Der mobile Scanner wird vom jeweiligen Mitarbeiter vor den Code gehalten. Das Gerät ließt dann die darin enthaltenen Informationen in Verbindung mit dem Warehouse Management System (WMS) bzw. der ERP-Lösung.
Auf diese Weise ist es Mitarbeitern im Lager nicht nur möglich, den jeweiligen Artikel zu identifizieren, sondern auch weitere Informationen abzurufen. Warenströme innerhalb des Lagers, Bestände & Co. lassen sich so verwalten (vgl. xentral.com, 15.11.2023).
Abbildung 1: Barcode-Scanner im Einsatz im Lager.
Radio Frequency Identification (RFID)
Radio Frequency Identification (RFID) ist ein weiteres Identifikationssystem. Diese Technologie basiert auf elektromagnetischen Wellen. In RFID-Mikrochips werden Daten zum jeweiligen Artikel gespeichert, welche dann über Funk von einem Lesegerät (Reader) ausgelesen werden (vgl. xentral.com, 15.11.2023).
Vom Handling her ähneln sich somit die beiden Scanner-Arten. In puncto RFID sind jedoch unterschiedliche Frequenzbereiche zu berücksichtigen, welche sich für jeweils andere Zwecke eignen und mit eigenen Vor- und Nachteilen einhergehen. Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Artikel "Mit RFID die Lagerverwaltung optimieren".
QR-Codes
Auch QR-Codes können in der Warenwirtschaft zum Einsatz kommen. QR steht dabei für "Quick Response" ("Schnelle Antwort"). Einigen dürften die Codes u.A. aus der Corona-Pandemie bekannt sein, als Restaurants keine physischen Karten auslegten, sondern Gäste einen Code am Platz scannen konnten, um per Smartphone zur digitalen Karte zu gelangen.
Auch QR-Codes lassen sich mit entsprechenden Handhelds auslesen, um auf die damit im System verknüpften Informationen zuzugreifen.
Einsatz vom Scannern im Lager
Unabhängig davon, welches Identifikationssystem eingesetzt wird: Scanner können Warehouse-Prozesse umfassend optimieren. WMS-Software unterstützt alle wichtigen Lagerprozesse:
- Bestandsmanagement,
- interne Prozesse wie Umlagerung & Co.,
- Lagerstruktur,
- Stammdatenverwaltung,
- Transport Management (TMS),
- Wareneingang und
- Warenausgang.
Auch Scanner können in all diesen Bereichen eine wichtige Rolle spielen. Dabei ist die Kernfunktion immer dieselbe: Scanner-Systeme helfen dabei, Artikel eindeutig zu erfassen. So werden Fehler vermieden und alle Mitarbeiter wissen stets, wo welches Produkt zu finden ist und wie es um den Bestand steht. Das ist durch eine direkte Vernetzung und Kommunikation mit dem WMS/LVS möglich.
Im System haben alle Mitarbeiter Zugriff auf Real-Time Data, was ebenfalls Fehlern vorbeugt und zudem die Zusammenarbeit erleichtert sowie die Transparenz steigert.
Verknüpfung von WMS und ERP
Im Idealfall handelt es sich bei der Software für die Lagerverwaltung im ein Modul der ERP-Lösung. Auch kann eine dedizierte Lagerlösung mit dem ERP-System verknüpft werden. Wichtig ist, dass ein nahtlosen Datenaustausch von einem zum anderen Tool möglich ist. So können direkt im System nachgelagerte Prozesse angestoßen werden und alle Mitarbeiter arbeiten abteilungsübergreifend mit denselben, korrekten Daten.
Vorteile einer Scanner-basierten Lagerverwaltung
Werfen wir nun einen Blick auf einige wichtige Vorteile, die durch den Einsatz von Scannern im Lager erzielt werden können.
- Fehler vermeiden: Durch die eindeutige Identifizierung aller Artikel werden Missverständnisse und Fehler vermieden, die im Bereich der Lagerverwaltung anderenfalls kostspielige Folgen haben könnten.
- Verbesserte Zusammenarbeit: Da alle Mitarbeiter mit denselben, korrekten Daten im selben System arbeiten, wird auch die Kollaboration erleichtert.
- Zeiteinsparungen und schlankere Prozesse: Durch die automatisierte Erfassung aller Artikel wird viel Zeit gespart. Eine zeitaufwendige, manuelle Erfassung ist nicht länger von Nöten.
- Finanzielle Einsparungen: Schlankere Prozesse sorgen schließlich auch dafür, dass die mit der Lagerverwaltung verbundenen Kosten reduziert werden können. Auch Gewinne lassen sich auf diese Weise maximieren (vgl. toolsense.io, 15.11.2023).
- Bestände optimieren: Scanner-basierte Lagersysteme ermöglichen es Unternehmen, Warenbewegungen und Bestände umfassend zu überwachen.
Darüber hinaus ergeben sich jedoch noch viele, weitere Vorteile. Auch profitiert nicht nur das eigene Unternehmen von einer effektiven Lagerverwaltung, sondern letztlich auch Geschäftspartner und Kunden. Durch verlässliche Echtzeit-Daten lassen sich so Lieferketten-Prozesse transparenter gestalten und optimieren. Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auf der Seite Supply Chain Management.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es Scanner in Lagerkontexten auf unterschiedlichen Technologien basieren können. Alle haben dabei jedoch gemeinsam, dass sie Artikel und damit verbundene Informationen fehlerfrei erfassen können. Durch eine Verknüpfung mit dem WMS sind die Daten für den jeweiligen Mitarbeiter sofort abrufbar und Aktualisierungen erfolgen in Echtzeit.
Über eine Vernetzung mit dem hauseigenen ERP-System können zudem weitere Prozesse automatisiert angestoßen werden. Schließlich behalten Unternehmen so stets den Überblick über Bestände und Lagerprozesse.
Starten Sie Ihre ERP-Auswahl
Finden Sie das richtige ERP-System für Ihr Unternehmen
Auftragsverwaltung mit dem Order Management System (OMS)
Wie Sie Ihre Lagerprozesse mithilfe eines Order Management Systems (OMS) optimieren können, erfahren Sie hier.
Lesen Sie weiterLagerorganisation: Statische oder chaotische Lagerhaltung?
Chaotische/dynamische Lagerhaltung oder Fixplatzsystem? Unterschiedliche Arten der Lagerorganisation und die Rolle des WMS.
Lesen Sie weiterLagerverwaltungssoftware für kleine Unternehmen
Effizientere Inventur dank MDE, schlankere Prozesse und Kosteneinsparungen: Wir beleuchten Funktionen & Vorteile eines LVS speziell für kleine Unternehmen.
Lesen Sie weiter